Salzburger Festspiele: Mehr Schutz vor Anschlägen mit Fahrzeugen

Ein Bereich, der erhöhte Aufmerksamkeit fordert: Das Große Festspielhaus.
Ein Bereich, der erhöhte Aufmerksamkeit fordert: Das Große Festspielhaus.APA/BARBARA GINDL
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Wenige Tage vor Festspielbeginn hat Salzburg den Schutz vor dem Großen Festspielhaus erhöht - mit Pollern, die eigens für die Salzburger Altstadt entwickelt wurden.

Am 20. Juli starten die Salzburger Festspiele - und zwar mit mehr Schutz vor dem Großen Festspielhaus. Die in der Hofstallgasse fix verbauten Poller wurden am Montag durch stabilere Säulen ersetzt. "Auch wenn Österreich bisher vor Terroranschlägen verschont wurde, handelt es sich um einen besondern sensiblen Bereich", erklärte Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP).

Die breite Hofstallgasse ist nicht nur Ort der Festspielauffahrten. Im Vorjahr warteten dort beim Besuch des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron und seine Frau Brigitte Hunderte Zaungäste, heuer werden am 19. und 20. September alle 28 Staats- und Regierungschefs der EU in Salzburg zusammenkommen. Sie sollen auch an einem Staatsbankett in der Felsenreitschule beim Festspielhaus teilnehmen. "Wenn man davon ausgeht, dass Terroristen größtmögliche Aufmerksamkeit suchen, ist die Hofstallgasse besonders gefährdet", sagte Verkehrsstadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste).

Die neuen "Sicherheitspoller" aus Edelstahl wurden eigens für die Salzburger Altstadt entwickelt. Sie sind so dimensioniert, dass sie einem Anprall durch ein zwei Tonnen schwereres Fahrzeug mit einem Tempo von bis zu 57 km/h standhalten - ohne (abgesehen von Kratzern) beschädigt zu werden. "Für größere Fahrzeuge oder schwere Lkw sind die Anfahrtswege so eng oder so kurvig, dass sie keine hohen Geschwindigkeiten erreichen würden", sagte Christian Morgner vom städtischen Verkehrsamt am Montag. "Ein Lkw würde dann zumindest so schwer beschädigt werden, dass eine Weiterfahrt nicht mehr möglich wäre oder die Menschen noch flüchten könnten."

Die neue Anlage soll im Alltag nicht auffallen und hat laut Stadt einen mittleren Schutzstatus. Die ebenfalls in Erwägung gezogenen Hochsicherheitspoller hätten viel enger gesetzt werden müssen. Für ihren massiven Unterbau hätten Kanal-, Gas- und Telekommunikationsleitungen verlegt gehört. "Diese Poller hätten im täglichen Leben massiv gestört", sagte Padutsch. "Mit einem Rollstuhl wäre man dann etwa nicht mehr durchgekommen."

Die heute montierten sieben Poller und ihre Montage kosteten samt zweier Ersatzsäulen rund 60.000 Euro. Ob die Sicherheitspoller in Zukunft auch andere Plätze und Straßen in der Stadt Salzburg schützen, ist noch offen. Diese Entscheidung soll fallen, wenn erste Erfahrungen mit der neuen Anlage vorliegen.

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