Fixstarter: Die sieben ohne Stress

AUSTRIA EUROVISION SONG CONTEST 2015
AUSTRIA EUROVISION SONG CONTEST 2015(c) APA/EPA/GEORG HOCHMUTH
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Song Contest. Im Finale treten neben den Big Five auch Gastgeber Österreich und Jubiläumsgast Australien an.

Viel war zuletzt von den 33Teilnehmern, die in den Vorausscheidungen um den Einzug in das Finale singen mussten, die Rede. Das ist vielleicht auch der einzige Nachteil, den die sieben Fixstarter haben: Sie haben einen Auftritt weniger, um sich zu präsentieren und Fans zu finden. Wer sind die sieben Länder, die heute, Samstag, ohne Teilnahme an einem Semifinale, am Start sind?


Österreich. Als Vorjahressieger und damit Gastgeberland war Österreich von vornherein für das Finale qualifiziert. Die bisherige ESC-Erfolgsbilanz ist mager: Zwei Siegen stehen vier letzte Plätze gegenüber. Auch wenn den drei langhaarigen, Hut tragenden Musikern der Makemakes kaum Chancen auf die Titelverteidigung eingeräumt werden, will man vor allem eines: möglichst viele Punkte für die Austragung, die TV-Show – und den Wiener Charme.

Australien. Auch außerhalb Europas ist der Eurovision Song Contest im TV zu sehen – und hat unter seinen mehr als 180 Millionen auch viele Fans in Asien, Kanada oder Neuseeland. Schon länger hat deshalb Australien Interesse an einer Teilnahme gezeigt – und ist heuer als Special Guest dabei. Sänger Guy Sebastian vertritt die Australier und zählt zu den Favoriten.


Deutschland. Die größten EBU-Beitragszahler müssen sich wie die anderen der Big Five (England, Frankreich, Italien, Spanien) nie dem Halbfinale stellen. Eigentlich hat Andreas Kümmert den deutschen Vorentscheid gewonnen. Nach seinem überraschenden Rückzieher am Ende der ARD-Show „Unser Song für Österreich“ wurde entschieden, die Zweitplatzierte, Ann Sophie mit der R'n'B-Nummer „Black Smoke“, ins Rennen zu schicken. Sie wirkte bei den Proben allerdings nervös und zählt nicht zu den Favoriten.


Frankreich. Der fünffache ESC-Gewinner schickt die in ihrer Heimat sehr bekannte Sängerin Lisa Angell nach Wien, die hier – wenig überraschend – auf Französisch singen wird. Die 46-Jährige ist mit ihren Songs zwar seit 2011 regelmäßig in den französische Charts, große Chancen auf den Sieg werden ihr aber nicht eingeräumt.


Großbritannien. Mit einem tanzbaren, recht fröhlichen Twenties-Song tritt die Band Electro Velvet an. Davon sind die Briten allerdings gar nicht begeistert – Band und Song wurden in den Medien sehr verrissen. Aber musikalisch Anspruchsvollen gefällt der Beitrag gut. England ist trauriger Rekordhalter: Es war 15-mal Zweitplatzierter und gewann das letzte Mal 1997 mit Katrina And the Waves.


Italien. Seit der ESC-Premiere 1956 ist Italien dabei, pausierte aber jahrelang wegen niedriger Einschaltquoten (die Italiener mögen das Sanremo-Festival lieber). Seit 2011 nimmt Italien wieder teil – und erweiterte damit die Zahl der Fixstarter auf die großen fünf. Das Trio Il Volo geht mit einer Mischung aus klassischen Opernklängen und Popmusik ins Rennen. Der Song? Typisch Italien: Es geht um „grande amore“.


Spanien. Seit 1961 beim Eurovision Song Contest dabei, konnte Spanien bisher nur zweimal gewinnen: 1968 und – ex aequo mit drei anderen Ländern – 1969, weshalb der ESC nur ein einziges Mal in Spanien stattfand. Das zu ändern, hat sich Popsängerin Edurne vorgenommen, die das Land mit ihrem Song „Amanecer“ vertritt. Als stolze Madrilenin singt sie in ihrer Landessprache Spanisch.

„DAS WUNDER VON WIEN“ IN DER „MICKY MAUS“:

Entenhausen beim ESC. „Wir fliegen zusammen nach Wien“, freut sich Tick (oder war es Trick oder Track?) im neuen „Micky Maus“-Heft. Im Comic mit dem Titel „Das Wunder von Wien“ reist Donald Duck mit seinen Neffen zum Song-Contest-Finale. Am Ende müssen sie mit Daniel Düsentriebs Hilfe gleich die ganze Show retten. Detail am Rand: Auch Entenhausen schickt eine Teilnehmerin ins Finale, das Blondinchen Ann Katrin.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.05.2015)

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