Song Contest: Putin-Persiflage wird zu YouTube-Hit

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Slowenien schickt ManuElla zum Song Contest. Bei der Vorausscheidung stellte Komiker Klemen Slakonja auch "Putin, Putout" vor - außer Konkurrenz. Denn explizit politische Darbietungen sind beim Song Contest verboten.

Slowenien schickt heuer einen Song mit dem Titel "Blue and Red" zum Eurovision Song Contest. Für Furore sorgte bei der nationalen Vorausscheidung am Wochenende aber nicht der seichte Uptempo-Popsong der Sängerin ManuElla, sondern eine Putin-Persiflage des Komikers Klemen Slakonja. Der Song "Putin, Putout" lief wegen Disqualifikationsgefahr außer Konkurrenz, wurde aber zum Youtube-Hit.

Eine Million Klicks in weniger als 48 Stunden, Tendenz steigend: Vor allem in Russland und der Ukraine erregte die Darbietung große Aufmerksamkeit. Slakonja ließ in seinem "Circus Putin" kein Klischee aus, zeigte sich mit nacktem Oberkörper, Pussy Riot und Tigern.

Obwohl er dabei an der Grenze des guten Geschmacks balancierte ("Ihr wollt mein Gas? Ihr könnte mich am A.... lecken"), erhielt er Applaus von Gegnern und Anhängern des russischen Präsidenten zugleich. Für die einen ist der Song eine entlarvende Kritik am Kreml-Chef, für die anderen ein Lobgesang auf ihn.

Selbst das US-Magazin "Newsweek" widmete dem Putin-Song einen Artikel und bezeichnete es als "bedauernswert", dass Slowenien Slakonja nicht nach Stockholm schickt.

Keine Politik beim Song Contest

Freilich wäre ein solches Unterfangen zum Scheitern verurteilt gewesen, weil das Reglement der European Broadcasting Union (EBU) explizit politische Darbietungen verbietet. So musste Georgien im Jahr 2009 den Song "We Don't Wanna Put In" zurückziehen, weil er eine allzu offensichtliche Anspielung an den Kreml-Chef war.

>> Bericht in "Newsweek"

(APA)

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