Hugo-Drink: Wer ist hier der Boss?

Hugo-Drink: Wer ist hier der Boss?
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Der Textilriese Hugo Boss hat seinen Markennamen in alle Richtungen schützen lassen, auch in Richtung Holunder-Spritzer.

Alles für den Hugo? Die auflockernde Mischung aus Schaumwein, Holundersirup und Minzblättern konnte diesen Sommer vielleicht dem omnipräsenten Aperol-Spritz' die Stange halten, mit dem Modekonzern Hugo Boss sieht es derzeit aber nicht so gut aus. Der erhebt nämlich Einspruch gegen die Namensgleichheit.

Wilhelm Turecek, Obmann der Fachgruppe Gastronomie der Wiener Wirtschaftskammer, ist mit dem Problem um den flüssigen Vetter vertraut: "Wir sind aber nicht auf Klagesebene", kühlt er gegenüber DiePresse.com die Diskussion ab. Die Marketing-Abteilung von Hugo Boss sei mit ihm in Kontakt getreten, um klarzumachen, dass "die Namen Hugo und Boss alleine oder zusammenstehend markenrechtlich in alle Richtungen geschützt sind", daher auch in Richtung Getränkeindustrie. In Österreich gibt es einige Firmen, die "Hugo"-Produkte entwickelt haben, Villacher ist eine davon. Jene müssten den Hugo von der Flasche streichen oder eine Vereinbarung mit dem Modeunternehmen finden.

Wirtshauskultur

Turecek selbst geht es um eine andere Gruppe, die Gastronomen. "Mir ist wichtig, unsere Wirte - weil sie das schwächste Glied dieser Kette sind - vor Rechtsanwälten und übermächtigen Konzernen zu schützen." Dafür gäbe es bei Hugo Boss auch grünes Licht. Wenn der Hugo-Drink nicht im gleichen Schriftzug wie die Modemarke in der Cocktailkarte steht, soll es kein rechtliches Nachspiel geben. "Diese Botschaft wurde mir zugesichert", so Turecek.

Der Hugo-Drink ist heuer übrigens erst mit einigen Jahren Verspätung über den Brenner nach Innsbruck und in alle anderen österreichischen Bars geschwappt. Die Geburtsstätte heißt Südtirol und wird hauptsächlich durch die Firma Zadi Drinks vertreten, die hierzulande bereits eine Million Flaschen pro Jahr verkauft.

(sh.)

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