Burger-Pop-up: Der Ire und das Fleischlaberl

Fleischlaberl Burgeressen Donaukanal
Fleischlaberl Burgeressen Donaukanal
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Darren Murphy, Crewmitglied im Pub Charlie P's, führt ein Burger-Pop-up-Restaurant - bis Ende September. Und sicher ohne Wiederholung.

Die Idee dafür hatte der Chef höchstpersönlich. Brian Patton, Chef des bekannten Wiener Irish Pubs Charlie P's (Währinger Straße 3) wollte nach Wien holen, was er bei seinen Reisen in der internationale Gastro-Szene als den letzten Schrei ausgemacht hat: ein Pop-up-Restaurant. Also ein meist eher legeres Restaurantkonzept, überschaubare Karte, dafür Produkte von guter Qualität – und auf absehbare Zeit.

Seit Sommeranfang sitzen nun die Menschen auf den Bierbänken des Burger-Restaurants It's All About the Meat Baby, gleich gegenüber dem Badeschiff am Donaukanal. Einmal allein, einmal mit wildfremden Menschen am Tisch. Immerhin: Ist wenig los, wird man zu Beginn gefragt, ob man mit anderen zusammensitzen mag.

Geboten werden vier verschiedene Burger – etwa der „Bunga Bunga“-Burger mit Rindfleisch, Salami, Parmesan und Spinat – jede Art von Pommes, aber auch eine vegetarische Burger-Variante mit gegrillter Süßkartoffel. Nur das Bier ist mit durchschnittlichen 4,50 Euro eher teurer.

„Wir hatten auch sicher Glück mit dem Wetter“, sagt Darren Murphy, Geschäftsführer von It's All About the Meat Baby. Von Beginn an war das Pop-up-Restaurant gut besucht. Was auch an der Qualität liegen mag. Wien – ohnehin keine Stadt der Burger – hat mit dem Pop-up ein durchaus erfreuliches Burger-Erlebnis bekommen. Das Fleisch wird eigens aus Irland oder England importiert, außerdem jeden Tag frisch faschiert. Die Burger-Brötchen sind selbst gemacht – und am Donaukanal lässt sich die Sonne gut genießen.

Erfahrung hat die Crew – die aus dem Charlie P's stammt – genug. Immerhin gehört zu dem Pub auch der Dining Room gleich nebenan, wo gehobene Pub-Küche serviert wird. Die Burger-Karte wurde von dort auch teilweise übernommen. Dafür gibt es am Donaukanal jetzt einen Holzkohlengrill, der dem Fleisch einen ganz anderen Geschmack verleiht.

In den Jahren davor war das Charlie P's im Sommer ja immer auf der Summerstage zu finden. Damit ist heuer freilich Schluss. „Jetzt ist es auch besser“, sagt Darren Murphy diplomatisch. Murphy ist während des Jahres auch Chef des Dining Room. Er ist 2002 nach Wien gezogen und hat einen typisch irischen Weg im Ausland hingelegt. Gleich nach seinem Marketing-Studium hat er den Sommer über in einem Irish Pub (dem Flanagans im ersten Bezirk) gearbeitet und so die Stadt kennengelernt. Nach mehrmaligem Hin und Retour ist er nun wieder in Wien gelandet. Weil es „einfach eine tolle Stadt ist“, sagt er. Man könne vieles ausprobieren, außerdem liegt es zentral in Europa. Murphy fährt – schon ganz Österreicher – im Sommer gern nach Italien.

Derzeit kümmert er sich aber darum, dass im Burger-Restaurant alles reibungslos verläuft. Unter anderem die „No Reservation“-Policy, die das Restaurant scharf durchzieht. Wer etwas essen will, der muss auf gut Glück vorbeikommen. Ist kein Platz frei, wird man gebeten, an der Bar zu warten. „Das dauert meistens zehn Minuten“, sagt Murphy. Wobei den Betreibern die Tatsache sicher zugutekommt, dass ein Burger Fast Food ist, also schnell gegessen wird – selbst wenn man ihn in der Qualität von Slow Food servieren will. Dass das Konzept für jüngere Menschen ist, zeigt auch der DJ, der jeden Tag ab 17 Uhr auflegt.

Kompromisslos ist die Crew auch, was das Ende betrifft. Bis Ende September läuft das Pop-up-Restaurant noch, dann ist Schluss. Und zwar für immer. „Wir haben gesagt, es ist ein Pop-up. Dabei bleibt es auch. Auch wenn es wirklich gut läuft“, sagt Murphy. Was jetzt nicht heißt, dass die Charlie-P's-Crew von dem Platz verschwinden wird. Patton, Murphy und die Kollegen überlegen bereits, was sie nächstes Jahr dort machen können. Was es wird, wollen sie noch nicht sagen. „Aber eine Art American Diner, so wie jetzt, wird es sicher nicht mehr werden.“

Auf einen Blick

It's All About the Meat Baby. Am Donaukanal gleich gegenüber dem Badeschiff hat das Burger-Restaurant It's All About the Meat Baby vorübergehend aufgemacht. Serviert werden Burger, Pommes, aber auch ein paar Gerichte für Vegetarier. Das Pop-up hat nur bis Ende September offen. Eine Wiederholung ist laut Geschäftsführer Darren Murphy ausgeschlossen. Das Lokal nimmt übrigens keine Tischreservierungen entgegen.

WEITERE INFORMATIONEN UNTER: meatbaby.at

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.08.2013)

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