Unter 20 Euro

Durchhaus

Das Durchaus mit Garten im Hof.
Das Durchaus mit Garten im Hof. (c) klaus prokop
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Das Kristian's Monastiri gibt es nicht mehr. Stattdessen ist daraus das moderne Beisel Durchhaus geworden – das hier eigentlich nur empfohlen werden kann.

Gut versteckt ist es noch immer. In einem der schönsten Durchgänge Wiens, zwischen Neustiftgasse und Lerchenfelder Straße, war das Kristian's Monastiri jahrelang eine gute Adresse für gehobene Küche ohne viel Tamtam. Vor allem der Gastgarten im Innenhof war damals schon einer der gemütlichsten der Stadt. Jetzt hat sich das Lokal gewandelt. Radikal könnte man fast meinen, wobei doch einiges beim Alten geblieben ist. Konkret: Der Gastgarten ist immer noch besonders nett, und man kann das Lokal immer noch guten Gewissens empfehlen.

Im Inneren wurde einiges geändert. Das Restaurant heißt jetzt Durchhaus und versteht sich als modernes Beisel. Hübsch ist es geworden: viel Holz, die Bänke wurden mit dezenten Textilmustern bespannt, charmante nach Innen versetzte Lampen an den Wänden, auch ein paar Hirschgeweihe hängen dort oder umranken einen Luster. Die Bar wurde mit grünen Kacheln verkleidet. Das alles kommt so dezent daher, dass es schön stimmig ist. Die Speisekarte setzt auf Klassiker – nennt diese manchmal beim Namen, manchmal werden sie halblustig umschrieben, wie Breslteppich (Schnitzel) oder Oaschpfeifferl (scharfe, rote Pfefferoni). Das hält man aus, immerhin schmeckt das, was hier geboten wird. Der marinierte Saibling (11,50 Euro) ist butterweich, für die fruchtige Note sorgen die dazu gereichten Orangen und Physalis. Die geröstete Kalbsleber mit Erdäpfelpüree (12,50 Euro) sei hier ebenso empfohlen wie das gekochte, sehr zarte Schulterscherzel mit Rösti, Spinat und Apfelkren (16,50 Euro). Auf der saisonalen Karte stehen derzeit viele Schwammerlgerichte, etwa Steinpilze mit Schupfnudeln. Außerdem gibt es Gebackenes und eine kleine Jausenkarte. Die Marillenknödel aus Topfenteig (7,50 Euro) wären wohl eine Spur aromatischer, wäre auch hierzulande schon Marillensaison. Aber das kann noch werden.

Vier Biere gibt es übrigens vom Fass: Piestinger Märzen, Bernard Lager, Schwechater Zwickl und ein Craft-Bier der Woche (aktuell: Bevog Kramak IPA). Die Weine stammen vom Fuhrgassl-Huber, Kroiss oder Scheibelhofer. Ein gutes Beisel.

Durchhaus: Neustiftgasse 16, 1070 Wien, Di–Sa, 17–24 Uhr, ✆ 01/526 9448, durchhaus.at

diepresse.com/essen

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.06.2017)

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