Die weltbesten Restaurants: Steirereck auf Platz elf

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Das Wiener Steirereck schaffte es bei der Wahl der besten 50 Restaurants der Welt sensationell auf Platz elf. Der Sieg ging zum dritten Mal an das Lokal Noma.

Das Wiener Steirereck hat bei der jährlichen Wahl der besten 50 Restaurants der Welt einen großen Sprung nach vorne geschafft und ist auf Platz elf gelandet – nach Rang 22 im Vorjahr. Darüber hinaus bekam das Lokal einen erstmals vergebenen Sonderpreis für Slow Food. Das Steirereck ist der einzige österreichische Gourmettempel unter den 50 Gelisteten und seit nunmehr vier Jahren dabei.

Den ersten Platz des von der Zeitschrift „Restaurant Magazine“ betriebenen Wettbewerbs sicherte sich zum insgesamt dritten Mal das Kopenhagener Restaurant Noma. Platz zwei und drei gingen nach Spanien. El Celler de Can Roca im katalonischen Girona bleibt wie schon im Vorjahr das zweitbeste der Welt, gefolgt von Mugaritz in San Sebastian. Die Preise wurden am Montagabend traditionell in der Londoner Guildhall verliehen.

Von den Juroren gewürdigt wird das „Steirereck“ vor allem wegen der Verarbeitung heimischer Produkte, der Achtung auf Nachhaltigkeit bei der gesamten Herstellung der Zutaten und der Wiederbelebung vergessener Gerichte: „Vielleicht ist das so, weil das Restaurant mehr als 40 Jahre in der Familie ist, aber Chefeigentümer Heinz Reitbauer hat bis dato etwas von einem unbesungenen kulinarischen Helden“, heißt es auf der Seite www.theworlds50best.com.

Der Sonderpreis für Slow Food wurde zum ersten Mal vergeben und zeichnet Köche und Restaurants aus, die Kleinerzeuger und nachhaltige Qualitätsprodukte unterstützen. „Heinz Reitbauer lebt überzeugend sein kompromissloses Engagement für eine handwerkliche kleinstrukturierte Landwirtschaft und kooperiert eng mit Slow Food in Österreich“, begründet Catherine Gazzoli, CEO von Slow Food UK, die Wahl.

„Das ist eine unglaublich schöne Auszeichnung für einen Weg, den wir mit dem Steirereck seit vielen Jahren gehen. Eine Auszeichnung für eine Philosophie, die von Slow Food vorgezeichnet ist und von uns konsequent umgesetzt wird“, freut sich Heinz Reitbauer.

Barbara van Melle, Leiterin von Slow Food Wien, betrachtet die Auszeichnung als Bestätigung für die Arbeit von Slow Food: „Das Steirereck ist Trendsetter für die österreichische Gastronomie. Durch seine Kooperation mit Slow Food leistet Heinz Reitbauer einen wertvollen Beitrag zur Bewusstseinsbildung, und er hilft mit, dass sich unsere Arche-Produkte weiter etablieren können“, zeigt sie sich über die Auszeichnung begeistert. Die Liste der Restaurants wird jährlich von einer Gruppe aus mehr als 800 internationalen Experten der Branche zusammengestellt.

Darunter sind Köche, Restaurantkritiker und Gastronomen. Organisiert wird das Ranking vom britischen Magazin „Restaurant“. Die Zeremonie in der Guildhall fand heuer bereits zum zehnten Mal statt. Der ausbrechende Trubel, als das Noma-Team eintraf, ließ den erneuten Sieg des Kopenhagener Restaurants erahnen. Laut wurde es auch bei der Ankunft von Elena Arzak Espina, die in der vierten Generation das Arzak in San Sebastian leitet und zur „besten Köchin der Welt“ gekürt wurde. Das Restaurant besteht seit 1897 und scheint regelmäßig in der Top-Ten-Liste der 50 besten Restaurants auf, in diesem Jahr wieder auf Rang acht.

Die Reitbauers wollten vor der Wahl nichts von einer Top-zwölf-Platzierung wissen, freuten sich dann aber umso mehr über die neuen internationalen Möglichkeiten, die sich durch die Auszeichnung ergeben werden.

Optisch hat die Guildhall in London übrigens keine Chancen auf einen Designpreis – sie wirkte wie eine Kreuzung aus Burg Kreuzenstein und Grafenegg. Was keine Rolle spielte, denn es ging um die Party, die sich nach der Preisverleihung im Keller abspielte. Und dort waren fast nur Gewinner anwesend, weil die Absteiger ohnehin nicht erschienen. (red.)

Auf einen Blick

Die besten zwölf der Welt: 1. Noma, Kopenhagen. 2. El Celler de Can Roca, Girona. 3. Mugaritz, San Sebastian. 4.D.O.M., São Paulo. 5. Osteria Francescana, Modena. 6. Per Se, New York. 7. Alinea, Chicago. 8. Arzak, San Sebastian. 9. Dinner by Heston Blumenthal, London. 10. Eleven Madison Park, New York. 11. Steirereck, Wien. 12.L'Atelier Saint-Germain de Joël Robuchon, Paris.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.05.2012)

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