Sonntagstafel: Monte Rosa

Nicht neu, aber gut: Sardische Küche im Monte Rosa in Gersthof.

Sardinien nimmt auf der kulinarischen Weltkarte der Wiener Gastroszene einen kleinen Platz ganz am Rand ein. Was unter anderem damit zu tun haben könnte, dass das dazugehörige Lokal auch geografisch in, sagen wir, Randlage residiert. Das Monte Rosa in Gersthof gibt es schon seit 2006, und doch kennen es vor allem jene, die in der Gegend wohnen. Schade, eigentlich. Denn im Vergleich zum Standard-Italiener gibt es beim Sarden noch einige kleine Schätze zu heben.

Das beginnt schon bei den markanten Flaschen, die im Lokal dekorativ aufgestellt sind – „Mirto“, ein sardinischer Likör aus den Früchten der Myrte, ist ein sensationeller Digestif. Und endet spätestens bei den Seadas – mit Käse gefüllte Teigtaschen, die frittiert und in Honig serviert werden. Zwischen diesen süßen Eckpfeilern warten Fisch (etwa gegrillter Branzino, der leider nur mit Salat und ziemlich viel Rucola, aber ohne Beilage à la Kartoffel kommt), Meeresfrüchte, aber auch eine recht überschaubare Auswahl an Pasta und Pizza (guter, dünner Teig!). Geschmacklich gibt es wenig auszusetzen, die Preise sind angemessen – und die Kellner sprechen fast ausschließlich Italienisch. Nett.

Ein Italiener ums Eck, für den man durchaus auch ein bisschen weiter fahren darf. Und der noch dazu ein Sarde ist. Man lernt nie aus.

INFO

Monte Rosa, Herbeckstr. 78, 1180 Wien, Di 17–24, Mi–So 11–15 u. 17–24 h, ✆ 01/479 29 54

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.01.2013)

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