Die Testerinnen: Sakai/Küche 18

(c) Teresa Zötl
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Einmal japanisch, einmal chinesisch. Und was bringt 2014?

(c) Teresa Zötl

Es war das Jahr der asiatischen Lokale (und wohl schon wieder das der Burger, aber das ist eine andere Geschichte). Zumindest in Wien. Ein Rückblick: Stadtgespräch war – dieses Styling, aber diese Serviceschwächen! – und ist – diese Serviceschwächen! – das On Market von Simon Xie Hong. Er durfte sowohl den Ambiente Award des „Gault Millau“ in Empfang nehmen als auch die Publikumstrophée des „A la Carte“. Nicht aufzuhalten ist weiters die Flut der vietnamesischen Lokale, vom Nguyens Pho House über das Pho Sai Gon bis hin zu zwei neuen, die wohl demnächst von der Konkurrenz besprochen werden, die im Aufdecken der Authentizität von Ethnoküchen unschlagbar ist. Der Japaner Hiroshi Sakai wagte sich aus dem Unkai im Grand Hotel in die Selbstständigkeit und eröffnete in der Florianigasse gegenüber vom ehemaligen On und jetzigen Gu (kommen Sie noch mit?) das Sakai. Und der Kurzzeit-Küchenchef vom On Market wiederum, Liwei Sun, sperrte im Ex-Café-Rosa auf der Währinger Straße sein chinesisch bekochtes Küche 18 auf. Luft holen.

Im Sakai – schlichte Eichenkantigkeit, Reispapiercollagen von Evelyn Miksch – bleibt es Restauranttestpersonen in Ermangelung an Japan-Reiseerfahrung festzustellen, dass es da, wo so viele Japaner essen gehen, wohl ziemlich original zugeht. Und dass hier sowohl die Fischqualität als auch die vielschichtige Würzung von Sakais Suden und Brühen und die Konsistenzen von Ei-stich bis Tempura großartig sind, darf man auch als Nichtjapaner feststellen. Das Mittagsangebot unterscheidet sich übrigens ziemlich von der Abendkarte. Ein empfehlenswerter Querschnitt ist das Lunch Kaiseki um 25 Euro. Interessant die kalten Tees, die aber bessere Gläser verdienen.

Das Küche 18 indes gewinnt keinen Ambiente-Award, vor allem das kalte Licht gilt es bald auszutauschen. Auf der Vorspeisenplatte kommen in Gewürzsud gekochte Entenzungen, ebensolche Schnecken, diverses dünn geschnittenes Fleisch und Algen, das macht durchaus Freude. Ährenfischtempura war leider aus, das Lammherz und der Tintenfisch waren mit exakt demselben recht groben Gemüse gewokt – Durchkosten also nur beschränkt möglich. Die La-Mien-Suppe und die Hühnerleber sind dann im nächsten Jahr dran.

Tipp

Sakai, Florianigase 36, 1080 Wien, Tel.: 01/729 65 41. Küche 18, Währinger Str. 18, 1090, Tel.: 01/968 31 55.

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