Die beste Pizzeria Wiens

Die beste Pizzeria Wiens ist hinter dem Karmelitermarkt und heißt Mari'.

Es gibt Wirte, die sind gnadenlos. Maria Fuchs etwa, die junge Chefin der Pizzeria Mari' hinter dem Karmelitermarkt. (Genau, der, über den immer alle schreiben.) Als vor ziemlich genau einem Jahr in der „Presse“ einige schlampige Sätze in einer Aufzählung über die Marktgastronomen, unter die sie nämlich gar nicht fällt, standen, die sich auf Hörensagen und Kollegen stützten, war der Zorn fast biblisch. Irgendwie verständlich, hat sich Fuchs mit ihrer Pizzeria nicht nur einen neapolitanischen Jugendtraum verwirklicht, sondern ein echtes Frauenunternehmen gegründet. Das Lokal ist originell gestaltet, solche Megafonlautstärker kennt man nur noch aus allen Zorbas-Filmen, das Neonlicht leuchtet dazu. Und die Pizza? Schlicht perfekt, vor allem die mit Büffelmozzarella, der Teig ist ideal dünn, nicht zu weich, sondern schön leicht hart gebrannt. Die Auflage mit den San-Marzano-Paradeisern gehört zum kulinarischen Bildungskanon junger Karmelitermarkt-Bewohner und schmeckt einfach gut. Vernünftige österreichische Weine gibt es auch noch, die Kuchen und süßen Italo-Riegel schauen gut aus, die Muratti-Zigaretten kann man einzeln kaufen. Und nein, bis 21 Uhr herrscht Rauchfreiheit, danach gibt es eine Zone. Wenn ich schreibe, dass mir die Salami-Auflage auf der Pizzeria den Tick zu flüssig war, darf ich wieder ein Jahr nicht hin. Schade.

diepresse.com/schaufenster

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.04.2009)

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