Erwiderung auf lausige Zeiten

AGES: Heuer besonders viele Blattläuse
AGES: Heuer besonders viele Blattläuse(c) AGES (Christa Lethmayer)
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Die richtige Antwort auf Blattläuse lautet Spiritus und Schmierseife.

Kein vernünftiger Mensch lässt sich von ein paar Blattläusen im Garten draußen aus der Ruhe bringen. Doch in unseren säuberlichen Wohnungen herrschen andere Sitten. Da wollen wir lieber keine kleinen Mitbewohner mitpäppeln. Außerdem gibt es hier drinnen mangels Florfliege, Marienkäfer und Co. keine natürlichen Feinde der Läuse, abgesehen selbstredend von uns, weshalb sie sich, einmal etabliert, mächtig vermehren und ausbreiten können.

Also muss etwas gegen die Blattsaftsauger unternommen werden, und da Gift zu spritzen natürlich ausfällt, greift man am besten zu einem altbewährten und garantiert wirksamen Hausmittel: Man löse 30 g Schmierseife in einem Liter lauwarmen Wassers auf, gebe 30 g Spiritus dazu, fülle diese Lösung in eine Spritzflasche und benetze damit die Blätter der befallenen Pflanzen vollständig. Also nicht nur die Oberseiten schön einseifen, sondern auch die Unterseiten und alle Stängel gut benetzen. Es gibt noch eine zweite Lösungsvariante: 20 ml Rapsöl mit einem Esslöffel Schmierseife in einem Liter Wasser zu einer Emulsion verarbeiten und ebenso aufsprühen. Blattläuse segnen sofort das Zeitliche. Bei Schmier- und Wollläusen, insbesondere aber bei den überaus hartnäckigen Schildläusen muss die Prozedur ein paar Mal mit ein paar Tagen Abstand wiederholt werden.

Die besten Resultate erzielt freilich, wer bereits die ersten Anzeichen erkennt und sofort aktiv wird. Oft bemerkt man zuallererst klebrige Stellen rund um die Pflanzen.

Diese giftfreie Methode lässt sich, wenn unbedingt notwendig, übrigens tadellos auch im Freien anwenden. Bewährt etwa bei verlausten Jungpflanzen im Glashaus beispielsweise – zum Wohle von Bienen und anderen Insekten, die ja nicht unbedingt ums Eck' gebracht werden sollten, nur weil man ein paar Läuse bekämpfen will.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.11.2014)

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