Ein wunderbarer digitaler Irrgarten

Wo man historische Gartenliteratur im Internet durchblättern kann.

Eine Fundgrube ist der Webauftritt der Bücherei des Deutschen Gartenbaus. Der gemeinnützige Verein mit Sitz in Potsdam, gegründet 1822, stellt eine Linksammlung zu digitalisierten Gartenbüchern zur Verfügung, die einem verführerischen Irrgarten gleicht. Hinter jeder Abzweigung verbirgt sich ein neues Wunder, hinter jeder Biegung blüht ein neues Kuriosum.

Bibliotheken, Universitäten und andere Institutionen sind seit Jahren damit befasst, historische Bücher zu scannen und ins Netz zu stellen. Hier wurde eine Linksammlung zur entsprechenden Gartenliteratur zusammengetragen, damit man einen Überblick erhält. Was für ein luxuriöses Service und Dienst an uns, die wir nun in einer virtuellen Bibliothek, aufgespannt zwischen Bibliothèque Nationale, Missouri Botanical Garden, Gottfried-Wilhelm-Leibnitz-Bibliothek und vielen anderen, lustwandeln können.

Diverse sagenumwitterte Bücher über Kräuter, Zier- und Nutzpflanzen aus den vergangenen fünf Jahrhunderten, Monografien, ja sogar Pflanzenkataloge aus aller Herren Länder können hier virtuell durchblättert werden. Man darf sozusagen in den brüchigen, teilweise mit wunderbaren Grafiken und Blumenmalereien bestückten Folianten wühlen, ohne ihnen ein Eselsohr zu krümmen. Es ist unglaublich! Plötzlich taucht da etwa das „New Kreüterbuch“ des Leonhart Fuchs aus dem Jahr 1543 auf, oder Carrington Bowles „Sixty Plates of Beautiful Flowers“ aus dem Jahr 1777, um nur zwei Preziosen zu erwähnen. Die Liste mit den Links zu den Büchern ist in lose Kapitel eingeteilt. www.historischegaerten.de/Gartenbaubuecherei

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.02.2015)

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