Ein ausgezeichnetes Buch will Kindern Umweltbewusstsein spielerisch näher bringen.
Als zu Beginn der 1990er-Jahre das Buch „Umweltspürnasen“ in die Buchhandlungen kam, war es ein voller Erfolg bei jungen Lesern. Heute sind die Umweltspürnasen von damals selbst Eltern geworden und wollen die Publikation in neu aufgelegter, modernisierter und ergänzter Form für ihre eigenen Kinder haben. Voilà, da ist sie: Ingrid Greisenegger, Werner Katzmann, Karo Katzmann und Klaus Pitter haben eine aktualisierte und vollständig überarbeitete Neuausgabe herausgebracht.
Das „Umweltspürnasen Aktivbuch Naturgarten“ für Kinder von sechs bis zwölf Jahren (oder älter!) nimmt kleine Entdeckerpersönlichkeiten an der Hand und führt sie durch die Wunder der Natur, die da vor der Haustür liegen: vom Gemüsebeet in die Blumenwiese, von der Hecke samt deren zahllosen Bewohnern in den eigenen kleinen Topfgarten. Zwischendurch dürfen Schlehen-Birnen-Marmelade, Holunder-Ketchup und andere feine Sachen gekocht, dürfen Rotkehlchen beobachtet und – vor allem – ganz viele elementare biologische Zusammenhänge verstanden werden.
„Der kleinste Garten ist ein Topf“, verkünden die Autoren. Wie wahr! Deshalb wird das liebevoll illustrierte und geschriebene Buch auch allen Stadtkindern, Pädagogen und anderen dem Nachwuchs verpflichteten Menschen warm ans Herz gelegt. Denn auch wer keinen Garten pflegt, lebt schließlich mit und von der Natur. Auch in Stadtwohnungen können Experimente wie beispielsweise dasjenige, das gute und schlechte Pflanzennachbarschaften nachweist, auf dem Fensterbrett nachgemacht werden. Oder man verfügt sich einfach hinaus in Wald und Au, hält Ausschau nach Fröschen und deren Laich, vergleicht ihn mit den Krötenschnüren und entwickelt als kleiner oder auch großer Mensch ein Gefühl dafür, welch Paradies uns umgibt.
„Umweltspürnasen Aktivbuch Naturgarten“, Greisenegger, Katzmann, Pitter, Verlag Orac, 2015, 14,90 Euro
("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.04.2015)