Silbern wie der Herbstmond

(c) Ute Woltron
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So schillern die Samenstände der Lunaria, die jetzt ihren Auftritt haben.

Die ersten Herbststürme haben die hoch aufragenden und bereits dürren Reste der Lunaria annua einer raschen Metamorphose unterzogen. Der Wind hat die außen liegenden Häutchen der Samenstände weggeblasen, dabei die flachen, linsenartigen Samen verstreut und Gebilde zurückgelassen, wie man sie sich reizender kaum vorstellen kann: An bis zu meterhohen Stielen tanzen zahllose silbrige, durchscheinende Scheibchen.

Die Pflanze, die diese auffälligen Samenstände ausbildet, trägt viele Namen, zum Beispiel Garten-Mondviole, Silberblatt, Silbertaler oder Judastaler. Sie ist zweijährig. Im ersten Jahr taucht sie lediglich als Blattrosette auf. Im zweiten Jahr blüht sie sehr früh, sehr hoch und in einem dunklen Lila, das dem Frühlingsgarten einen der allerersten Farbschübe beschert.

Die Blüte der Lunaria währt nur kurz, doch ab nun bilden sich die flachen Scheiben der Samenstände. Erst sind sie noch grün, dann vertrocknen sie allerdings zu eben jenem faszinierenden schillernden Mondsilber. Man kann sie abschneiden und zur Zierde ins Haus holen. Oder man lässt sie einfach stehen und bewundert sie den ganzen Winter über.

Das Silberblatt streut sich verlässlich alljährlich ziemlich reichlich aus. Es ist im Blumenbeet als Zwischenpflanze genau so attraktiv wie als Unterpflanzung von Gehölzzonen und wilden Gartenbereichen. Die Pflanze wird bis zu einem Meter hoch, blüht ab Mai, gedeiht im Halbschatten besser als in voller Sonne und kommt auch mit Trockenheit erstaunlich gut zurecht.

Kombination mit Vergissmeinnicht. Kombinieren Sie die Lunaria zum Beispiel mit dem in Sachen Selbstaussaat ebenso erfolgreichen Vergissmeinnicht. Das Hellblau und das darüber schwebende Lila sind wunderhübsch anzuschauen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.09.2015)

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