Hydrokultur einmal anders

Die Grünlilie kann im Wasser wachsen.
Die Grünlilie kann im Wasser wachsen.Ute Woltron
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Flasche, Wasser, Dünger – mehr braucht die Grünlilie nicht.

Um noch einmal auf die besonders anspruchslosen und pflegeleichten Zimmerpflanzen zurückzukommen: Nicht alle von ihnen müssen unbedingt immer gleich in Erde oder andere Substrate wie etwa Hydrokulturgranulat gepflanzt werden. Manche von ihnen gedeihen über viele Monate hinweg ausgezeichnet, wenn sie, wie Schnittblumen in Gläsern und Vasen eingefrischt, im Wasser stehen.

Dieses simpelste aller Systeme für Zimmerpflanzen hat mehrere Vorteile: Gegossen wird nur ganz selten, wenn der Wasserspiegel schon deutlich gesunken ist. Außerdem wird auf diese Weise das mitunter prächtige Wurzelwachstum sichtbar, und die Pflanze bekommt eine zusätzliche optische Dimension. Sie wird nicht ganz so alt werden wie in der Erde verwurzelte Pflanzen, aber doch lang gut gedeihen und dabei raffiniert ausschauen. Folgendermaßen ist vorzugehen: Suchen Sie eine gläserne Vase oder ein sonstiges Gefäß mit nicht zu großer Öffnung. Flaschen, Tiegel, was Ihnen zwischen die Finger kommt. Besorgen Sie sich ein Düngegranulat, wie man es für Hydrokultur verwendet. Streuen Sie eine geringe Menge davon in das Wasser, und stecken Sie sodann Ableger, zum Beispiel Kindelpflänzchen von Grünlilien, nicht zu tief hinein.

Die kleinen Pflanzen treiben alsbald Wurzeln. Sehr fesch. Grünlilien sind bekanntlich so gut wie nicht umzubringen, die können getrost auch an weniger belichteten Plätzen stehen, wobei die hellen Varietäten in diesem Fall den dunkleren vorzuziehen sind. Auch kleine Farne können so durchaus eine Weile überdauern, sogar der ziemlich zickige Frauenhaarfarn.

Holen Sie ihn aus dem Topf, beuteln Sie und schwemmen Sie die Erde ab. Aus einer Pflanze werden auf diese Weise plötzlich mehrere, und die samt nacktem Wurzelwerk in schlanke hohe Flaschen zu stecken schaut für eine lange Weile ausgesprochen raffiniert aus.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.11.2015)

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