Die gefährlichen Hähnchen im Schnittlauch

Die knallroten Käfer ernähren sich von Blättern.
Die knallroten Käfer ernähren sich von Blättern.Ute Woltron
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Aufpassen: Die Maiglöckchen- und Lilienhähnchen haben derzeit Hochsaison.

Ziemlich hübsch sind sie, das steht außer Frage. Doch die kleinen knallroten Käfer, die sich derzeit in teilweise ungesunden Mengen auf Lauch- und Liliengewächsen sonnen, sind eine wahre Pest für den Gärtner. Nicht nur die Käfer, sondern auch ihre Larven ernähren sich von den Blättern, und eine Hähnchenbrut kann eine große Lilie binnen kürzester Zeit komplett kahl fressen.

Die Larven beginnen mit ihrer Jause gewöhnlich an den Blattspitzen und säbeln die Blätter konsequent bis zum Lilienstängel ab. Sie verbergen sich dabei an der Blattunterseite gut getarnt in einem schwärzlich-klebrigen Häufchen aus den eigenen Exkrementen. Beherzte streifen diese Batzen kurzerhand ab, Zartbesaitete greifen zum Gartenschlauch und spritzen sie weg. Die Käfer selbst sind leicht zu erkennen. Sie sind etwa sieben Millimeter lang und, wie gesagt, zinnoberrot. Das Lilienhähnchen hat einen roten, das Maiglöckchenhähnchen einen schwarzen Kopf. Die Käfer sind schwieriger zu erhaschen als ihre Larven – sie lassen sich bei Gefahr fallen. Wenn Sie also auf Hähnchenjagd gehen, müssen Sie sehr schnell zupacken, oder Sie bewaffnen sich mit einem Becher und fangen die Tunichtgute im freien Fall auf.

Gutes altes Hausmittel. Wem vor dem Absammeln graust, der kann auf ein gutes altes Hausmittel zurückgreifen: Einen Löffel Schmierseife mit 200 Milliliter Spiritus und einem Liter Wasser gut vermischen und tropfnass aufsprühen. Ein paar Lilienhähnchen im Garten sind leicht zu verkraften, doch treten sie in Massen auf, kann die gesamte Lilienernte eines Jahres schwer in Mitleidenschaft gezogen werden. Taglilien, Hemerocallis, werden übrigens nicht gefressen, sie gehören auch einer ganz anderen Pflanzengattung an. Auf dem Schnittlauch hingegen tummelt sich der Zwerg ausgesprochen gern. Beste Gegenmaßnahme: Komplett abschneiden und neu austreiben lassen.

(Print-Ausgabe, 15.05.2016)

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