Der Tag des Bades

Bäder halten Spinnenmilben von Orchideen fern.
Bäder halten Spinnenmilben von Orchideen fern.(c) Ute Woltron
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Er ist eine Wohltat für Zimmerpflanzen und der Albtraum jeder Spinnenmilbe.

Drei Zutaten braucht es, um mit der Spinnmilbe jenen Schädling anzulocken, der Zimmerpflanzen vor allem im Winter immer wieder schwer zu schaffen macht: trockene Luft, zu wenig Licht, zu viel Gießwasser. Das Resultat zeigt sich rasch in Form feiner spinnwebenartiger Fädchen, die an Blattachseln und -spitzen ihren Ausgang nehmen und, wenn man nicht sofort einschreitet, rasch die gesamte Pflanze überziehen. In dieser Phase haben sich die Spinnmilben bereits so vermehrt, dass sie die Pflanze umbringen können.

Mehrere Maßnahmen dagegen haben sich bewährt. Die Regel Nummer eins lautet: Halten Sie sich mit dem Gießen im Winter bei fast allen Pflanzen zurück. Die meisten tun des Guten viel zu viel und ersäufen die armen Kerle vor lauter Zuneigung. Die Pflanzenwurzeln beginnen zu faulen, die Kreaturen schwächeln, können ihre Abwehrmechanismen nicht mehr anwenden und werden von den kleinen Läusen unbarmherzig ausgesaugt.

Aus diesem Grund wird hier das regelmäßige, zum Teil sogar allwöchentliche Blumenbad zelebriert. Ausgenommen davon sind lediglich Pflanzen mit pelzigen Blättern, die nicht benetzt werden wollen, wie beispielsweise Usambaraveilchen. Alle anderen kommen der Reihe nach zumindest alle paar Wochen unter die Dusche und werden mit lauem Wasserstrahl feinsäuberlich von oben bis unten gebadet.

Baden in Maßen. Spinnmilben verabscheuen Feuchtigkeit, und bei regelmäßiger Anwendung dieser Prozedur werden sie zum einen abgespült, zum anderen in ihrer raschen Vermehrung gebremst. Gebadet werden hier zum Beispiel die Orchideen und Elefantenfüße, der Weihnachtskaktus, alle Farne, das Zitronengras, gelegentlich sogar die trockenheitsliebende Wachsblume. Wenn das Substrat jedoch noch feucht ist, wird das Bad besser auf den nächsten Termin verschoben.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.12.2016)

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