HIV/Aids: Weltweite Situation und Trends

HIV/Aids: Weltweite Situation und Trends
HIV/Aids: Weltweite Situation und TrendsReuters
  • Drucken

Welches Land hat die höchste Aids-Rate, wie viele Menschen leben weltweit mit dem Virus und wie sieht die Situation in Österreich aus?

  • Der HI-Virus wurde 1983 von Luc Montagnier identifiziert. Es gibt seither keine Heilung und keinen Impfstoff. Vielversprechende Ergebnisse liefern aktuell Ansätze mit Stammzellen und mit Patienten, die sehr früh nach der Infektion mit Medikamenten behandelt wurden.
  • Ausbreitung: Mehr als 34 Millionen Menschen weltweit leben mit HIV. 2011 infizierten sich 2,5 Millionen Menschen neu mit HIV - ein Fünftel weniger als 2001.
  • HIV bei Kindern: Weltweit leben rund 3,4 Millionen Kinder (unter 15 Jahre) mit dem Virus. Die Neuinfektionszahlen bei Kindern konnten zwischen 2009 und 2011 um ein Fünftel auf 330.000 gesenkt werden.
  • Täglich kommt es laut den Angaben der Aidshilfe Wien in Österreich zu ein bis zwei diagnostizierten Neuinfektionen. Im Jahr 2011 wurden 525 Neuinfektionen mit HIV festgestellt. Die Zahl der diagnostizierten HIV-Neuinfektionen liegt damit deutlich höher als in den vergangenen Jahren. 
  • Die Verteilung der Betroffenen variiert je nach Region stark. Im südlich der Sahara gelegenen Teil des afrikanischen Kontinents ist die HIV/Aids-Rate besonders hoch, hier ist einer von 20 Erwachsenen mit betroffen.
  • Laut UNICEF ist Swasiland das Land mit der höchsten Aidsrate weltweit.
  • Als neues Sorgenkind gilt Russland: Die Zahl jener, die sich mit dem Aids-Erreger angesteckt haben, hat sich in den vergangenen fünf Jahren fast verdoppelt. Laut dem Russischen Zentrum zur Aids-Bekämpfung sei die Zahl der HIV-Infizierten von 370.000 auf 703.000 gestiegen.
  • In Österreich lebt etwa die Hälfte der Betroffenen in Wien, etwa zwei Drittel davon sind Männer, ein Drittel Frauen.
  • Weltweit ist die Zahl der HIV-Neuinfektionen von 1997 bis 2010 (ca. 2,6 Mio.) um rund ein Fünftel (21%) auf 2,67 Millionen zurückgegangen. Gegenläufig ist der Trend in Osteuropa und Zentralasien, wo sich die Zahl der Menschen mit HIV/AIDS von 2001 bis 2010 um 250% erhöht hat.
  • Der Plan: Bis 2015 sollen die HIV-Neuinfektionen halbiert, 15 Millionen Infizierte behandelt und keine Babys mehr mit HIV geboren werden. Das hat sich vor allem UNAIDS auf die Fahnen geschrieben. Experten sehen diese Ziele als realistisch an - wenn das notwendige Geld fließt.
  • Therapie: Mehr als acht Millionen Menschen bekamen 2011 HIV-Medikamente, ein Fünftel mehr als noch im Jahr zuvor. Etwa 20 verschiedene Mittel zur Eindämmung des Virus gibt es inzwischen. Hilfsorganisationen kritisieren, dass neu entwickelte Medikamente immer noch viel zu teuer sind.
  • Finanzierung: 2011 wurden weltweit 16,8 Milliarden Dollar (etwa 13,9 Milliarden Euro) für den Kampf gegen HIV ausgegeben.
  • Weltweit starben 2010 etwa 1,8 Millionen Menschen an AIDS. Nach Schätzungen von UNAIDS haben effektive Therapien weitere 700.000 Todesfälle verhindert.
  • Seit dem Bekanntwerden der Immunschwächekrankheit haben sich rund 70 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert, 35 Millionen starben bisher an Aids.

Datenquellen

Joint United Nations Programme on HIV/AIDS (UNAIDS), World Health Organization (WHO), Aids Hilfe Wien und Welt-Aids-Konferenz 2012.

(sh.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Aids: Nach 30 Jahren erstmals geheilt?
Gesundheit

Aids: Nach 30 Jahren erstmals geheilt?

In den USA soll zum ersten Mal ein Mensch von dem Virus befreit worden sein, das 1983 entdeckt wurde und bisher nicht aus infizierten Körpern hinaus zu bringen war. Allerdings bleiben Experten skeptisch.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.