Welt-Diabetes-Tag: Die Dunkelziffer ist hoch

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Bei etwa 400.000 Menschen ist Typ-2-Diabetes diagnostiziert, gerechnet wird aber mit rund 650.000. Ein neuer "Diabetes-Pass" soll für mehr Information und Kommunikation sorgen.

Etwa acht Prozent der Österreicher leiden an Diabetes. Doch speziell bei den Typ-2-Diabetikern gibt es eine hohe Dunkelziffer, was vermehrt zur Komplikationen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nieren- und Nervenschäden führt. Ein neuer "Diabetes-Pass" soll hier vermehrt für Information und Kommunikation sorgen, hieß es am Donnerstag bei einer Pressekonferenz des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger in Wien.

"Diabetes ist eine der wichtigsten Volkskrankheiten. Diabetes hat die Eigenheit, eine hohe Dunkelziffer aufzuweisen. Bei etwa 400.000 Menschen ist die Krankheit diagnostiziert, wir rechnen aber mit rund 650.000 Betroffenen in Österreich", sagte Erich Schmatzberger, Direktor im Hauptverband der Sozialversicherungsträger. Am Donnerstag (14. November) wurde international der Welt-Diabetes-Tag mit zahlreichen Veranstaltungen begangen.

Der vom Hauptverband gemeinsam mit der Österreichischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin (ÖGAM) und der Österreichischen Diabetes Gesellschaft (ÖDG) neu erarbeitete Patientenpass soll den Betroffenen einerseits fundierte Informationen liefern und auch die Betreuung mit dem Vermerken der wichtigen Daten (Laborwerte, Untersuchungstermine) für die Patienten übersichtlicher machen. Auch nach Jahren des von den Krankenkassen initiierten strukturierten Betreuungsprogramms "Therapie aktiv" findet diese strukturierte Versorgung offenbar noch immer nicht in ausreichendem Maß statt.

Engmaschige Betreuung

Schmatzberger: "Von den rund 400.000 Betroffenen sind nur ein Zehntel in diesem Programm, nur 25 Prozent der dafür in Frage kommenden Ärzte sind dabei." Im Rahmen des Programms sollen die Typ-2-Diabetiker engmaschig und organisiert medizinisch betreut werden. Das soll auch die notwendigen regelmäßigen Untersuchungen garantieren.

Thomas Wascher, Vizepräsident der Österreichischen Diabetes Gesellschaft, betonte die Gefahren, welche nicht diagnostizierte bzw. mangelhaft behandelte Zuckerkrankheit bedeutet: "Im Jahr 2012 hat die Statistik Austria für Österreich 356 Todesfälle wegen eines Melanoms gemeldet. 10.000 Tote sind aber jedes Jahr die Folge von Typ-2-Diabetes." In der Betreuung der Betroffenen kommt es vor allem die Etablierung eines Netzwerkes zwischen Allgemeinmedizinern, Fachärzten und spezialisierten Ambulanzen etc. an. Susanne Rabady, Vizepräsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin: "Eine strukturierte Betreuung läuft immer im Team."

(APA)

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