Brustkrebs-Screening: Start im Jänner

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Um die Früherkennung von Brustkrebs zu verbessern, werden ab 2. Jänner Frauen regelmäßig zur Mammografie eingeladen. Die wichtigsten Fragen zum neuen Programm.

Wien. Viel wurde im Vorfeld gemunkelt, und es gab Angst vor Verschlechterungen. Nun ist fix, dass das neue Brustkrebs-Screening-Programm mit 2. Jänner 2014 starten wird. Rund 1,5 Millionen Frauen sollen alle zwei Jahre automatisch Einladungen zu einer kostenlosen Mammografie bekommen, eine Arztüberweisung ist dafür nicht notwendig.

Warum gibt es das Programm?

In Österreich erkranken pro Jahr rund 5000 Frauen an Brustkrebs. Es gibt rund 1600 Todesfälle. Die Früherkennung soll solche Erkrankungen im heilbaren und nicht metastasierten Stadium aufdecken und somit die Überlebensrate und den Anteil der möglichen brusterhaltenden Operationen erhöhen. Bisher nahmen nur höchstens rund 40 Prozent der infrage kommenden Österreicherinnen an diesen Früherkennungsuntersuchungen teil. Durch die Einladungen will man längerfristig die Quote auf 70 Prozent steigern.

Wer wird nun Einladungen erhalten?

Frauen zwischen 45 und 69 Jahren erhalten automatisch alle zwei Jahre eine Einladung zur Mammografie. Die erste Tranche – gestaffelt nach Geburtsjahrgängen – wird mit 2. Jänner versendet, begonnen wird mit Frauen im Alter von 69 Jahren. Frauen ab 40 und bis 74 können aber kostenlos unter der Service-Hotline (✆ 0800-500-181) eine Einladung bestellen.

Wer führt die Untersuchungen durch?

Nur Radiologen mit einem Zertifikat für Mammadiagnostik der Österreichischen Ärztekammer können daran teilnehmen. Jedes Röntgenbild wird unabhängig voneinander von zwei Radiologen befundet („Vieraugenprinzip“). Die Ergebnisse werden zu Qualitätszwecken ausgewertet. Um die Daten vor Missbrauch zu schützen, werden sie so verschlüsselt, dass sie nicht mehr mit einzelnen Personen in Verbindung gebracht werden können.

Wie läuft eine Mammografie ab?

Die Mammografie ist eine Röntgenuntersuchung. Dabei wird die Brust zwischen zwei Kunststoffplatten zusammengedrückt. Viele Frauen beschreiben die Untersuchung als unangenehm, manche als schmerzhaft, andere wiederum empfinden sie als unproblematisch. Die Untersuchung dauert einige Minuten.

Wie bekommen die Frauen den Befund?

Den Mammografie-Befund erhalten die teilnehmenden Frauen vom Radiologen. Wegen des Vieraugenprinzips kann dies etwas länger dauern. Bei einem auffälligen Befund wird geraten, den Radiologen bzw. den Vertrauensarzt zu kontaktieren.

Was geschieht bei auffälligem Befund?

Bei einem auffälligen Befund wird die Situation durch weiterführende Untersuchungen (z. B. Magnetresonanz, Biopsie) abgeklärt.

Und wenn es bereits Beschwerden gibt?

Das Programm richtet sich an Frauen ohne Anzeichen von Brustkrebs. Gibt es bereits Beschwerden, sollte möglichst schnell der Vertrauensarzt aufgesucht werden. Bei Frauen mit einem festgestellten genetisch bedingten erhöhten Brustkrebsrisiko und Frauen, die bereits wegen Brustkrebs behandelt wurden, kommt ein individuell abgestimmtes Behandlungs- und Therapieprogramm zum Tragen. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.12.2013)

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