USA: Hirntote Frau bleibt wegen Schwangerschaft an Maschinen

Die Skulptur einer schwangeren Frau in St. Petersburg
Die Skulptur einer schwangeren Frau in St. Petersburg(c) REUTERS (� Alexander Demianchuk / Reuters)
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Eine 33-jährige Texanerin wurde für hirntot erklärt, sie bleibt aber an lebenserhaltenden Apparaturen angeschlossen, weil sie schwanger ist.

Obwohl sie für hirntot erklärt wurde, bleibt eine 33-jährige Texanerin an lebenserhaltende medizinische Apparaturen angeschlossen, weil sie schwanger ist. Die Debatte über das Schicksal von Marlise Munoz, die im John-Peter-Smith-Hospital in Fort Worth liegt, weitete sich am Mittwoch aus.

Als Brutkasten missbraucht

In den "Dallas Morning News" hieß es in einem Leitartikel, Munoz' Körper werde als "Brutkasten" missbraucht. Die Vereinigung Pro Choice America verlangte von den Justizbehörden, dass sie den Wünschen der Patientin und ihrer Angehörigen Folge leisten müssten.

Munoz war in der 14. Woche schwanger, als sie für hirntot erklärt wurde. Derzeit ist sie in der 20. Schwangerschaftswoche. Das Krankenhaus werde eine Entscheidung über den Fötus aber erst ab der 24. Woche treffen, berichtet "USA Today".

Schwangere müssen am Leben erhalten werden

Munoz' Fall berührt gleich mehrere Fragen, die in den USA regelmäßig hitzige Debatten heraufbeschwören, vor allem die Themen Abtreibung und Sterbehilfe. Texas gehört zu den zwölf US-Bundesstaaten, in denen für schwangere Frauen unter allen Umständen verlangt wird, dass sie am Leben erhalten werden müssen.

Munoz brach Ende November mit einer Lungen-Embolie zusammen. Sie hatte angeblich in der Nacht nach ihrem anderen Kind gesehen. Ihr Mann Erick hatte sie dann am Küchenboden gefunden. Nach seinen Angaben ist nicht klar, wie lange der ungeborene Fötus damals nicht mit Sauerstoff versorgt wurde - eventuell sogar eine Stunde lang.

Wunsch der Betroffenen nicht respektiert

Munoz hatte nach der übereinstimmenden Schilderung der Angehörigen den Wunsch geäußert, bei einem Schicksalsschlag nicht künstlich am Leben erhalten zu werden. Munoz' Mutter Lynne Machado sagte, es gehe nicht um ideologische Entscheidungen für oder gegen das Leben, sondern darum, ob "die Wünsche unserer Tochter von Texas respektiert werden". Das Krankenhaus erklärte, es werde sich an die bestehenden Bestimmungen halten, nach denen "Schwangeren keine lebensunterstützenden Maßnahmen vorenthalten oder entzogen werden" dürften.

>> Artikel in "USA Today"

(APA/AFP)

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