Ratgeber: "Schlaganfall ist Notfall"

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Bei einem Schlaganfall ist ein schnelles Erkennen von verdächtigen Symptomen und der sofortiger Transport in eine "Stroke Unit" entscheidend.

"Schlaganfall ist Notfall!" - Unter dieses Motto stellte Freitagvormittag der Ärztliche Leiter der Wiener Berufsrettung, Dieter Sebold, seine Ausführungen bei der Präsentation eines neuen Ratgeber-Buches des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger. Das schnelle Erkennen verdächtiger Symptome und der sofortige Transport in die "Stroke Unit" (der Schlaganfalleinheit) eines Spitals sind für Patienten entscheidend.

Der Autor des Bandes ("Schlaganfall - jede Minute zählt"), der Präsident der Österreichischen Schlaganfallgesellschaft, Hans Peter Haring, erklärte bei der Präsentation in der Zentrale der Wiener Berufsrettung: "Im kleinen Österreich gibt es jährlich um die 25.000 Neuerkrankungen. Zum Zeitpunkt, als ich zu studieren begann, waren es einige Tausend weniger. Im gleichen Zeitraum ist aber die Mortalität durch Schlaganfälle um fast die Hälfte nach unten gegangen."

Verschluss von Blutgefäßen

Den größten Anteil an dieser Entwicklung haben die mittlerweile 37 auf ganz Österreich verteilten Stroke Units als auf die Diagnose, Therapie und Akut-Rehabilitation spezialisierte Einheiten in den Spitälern gehabt. Mit dem schnellsten Transportmittel sollen sie laut Haring in ganz Österreich binnen 30 bis 45 Minuten erreichbar sein.

Beim Schlaganfall zählt jede Minute, weil es immer darum geht, das akute Krankheitsgeschehen möglichst schnell in den Griff zu bekommen. Die meisten Schlaganfälle beruhen auf dem Verschluss von Blutgefäßen im Gehirn. In einem relativ engen Zeitfenster nach dem Auftreten des Insults lässt sich das Gerinnsel in dem betroffenen Blutgefäß medikamentös auch wieder auflösen. Zunehmend gibt es auch schon Eingriffe mit Kathetern. Das soll bleibende Schäden im Gehirn und somit Invalidität verhindern helfen.

Verdächtige Symptome

Um die Zeit bis zur Akutdiagnose und -therapie abzukürzen, ist ein möglichst frühes Erkennen von verdächtigen Symptomen erforderlich: Sie reichen von Migräne-ähnlichen Beschwerden bis hin zu plötzlich auftretenden Gefühl-, Sprach-, Gang- und Bewegungsstörungen (auch Halbseitenlähmungen). "Bei einer solchen Symptomatik sollte die Notrufnummer gewählt werden", sagte Rettungs-Chefarzt Sebald. In Wien können dann binnen acht bis zwölf Minuten Notarzt und Rettungswagen an Ort und Stelle sein. Auch der Transport in die nächste Stroke Unit - per Notarzthubschrauber sogar in nur drei Minuten - sichert optimale Behandlungsmöglichkeiten.

Der Hauptverband der Sozialversicherungsträger hat - so der stellvertretende Generaldirektor Alexander Hagenauer - 25.000 Stück des Ratgeber-Buches (MedMedia Verlag) in der Reihe ("Gesund werden. Gesund bleiben") aufgelegt. Sie sind in Krankenhäusern, Rehab-Einrichtungen, Einrichtungen der Krankenkassen erhältlich, ebenso beim Hauptverband der Sozialversicherungsträger bestellbar. Ein Teil soll auch in den Buchhandel gehen. Das Buch informiert über Prävention, Diagnose und die nach einem Schlaganfall besonders wichtige Rehabilitation.

(APA)

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