237.000 Stunden unbezahlte Hospizarbeit

 Original Michaela de Rosa, Ehrenamtliche Mitarbeiterin im Hospiz der Caritas Socialis am Rennweg.
Original Michaela de Rosa, Ehrenamtliche Mitarbeiterin im Hospiz der Caritas Socialis am Rennweg.Die Presse
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2013 betreuten österreichweit 3283 ehrenamtliche Mitarbeiter mehr als 11.000 schwer kranke Patienten.

Wie wichtig Ehrenamtliche für die Aufrechterhaltung der Hospiz- und Palliativversorgung sind, lässt sich schon anhand von Zahlen recht klar ablesen. Im Mobilen Hospizteam der Caritas Wien stehen 54 hauptamtliche Mitarbeiter gleich 235 Ehrenamtlichen gegenüber. Insgesamt betreute das Team im Vorjahr 2138 Menschen in Wien und Niederösterreich, dazu kamen noch 526Tagesgäste im Tageshospiz in Liesing (siehe oben). 25.063 unbezahlte Stunden leisteten die freiwilligen Helfer insgesamt. „Ohne Ehrenamtliche wäre der Betrieb nicht möglich“, sagt Elisabeth Anzi-Hauer, Leiterin des Tageshospiz, das zu 100 Prozent aus Spenden finanziert wird.

Zwei Tage pro Woche, jeweils Dienstag und Donnerstag, ist die Einrichtung für Gäste geöffnet. Gern würde man sogar fünf Tage pro Woche das Service anbieten, Bedarf gebe es jedenfalls. Doch lässt sich das trotz etwa einem Dutzend Ehrenamtlicher allein durch Spenden nicht finanzieren.

Mehr Stunden

Auch das Hospiz am Rennweg der Caritas Socialis würde ohne den Einsatz ehrenamtlicher Helfer nicht funktionieren. 2014 leisteten 87 freiwillige Begleiter für 281 Hospizgäste und 168 Angehörige 8589 Stunden an unbezahlter Arbeit. Eine Steigerung im Vergleich zu den Jahren davor– 2012 kamen damals noch 60 ehrenamtliche Mitarbeiter auf 7229 Stunden.

Der aktuellste Gesamtwert für Österreich liegt aus dem Jahr 2013 vor – demnach waren 3283 ehrenamtliche Mitarbeiter in 156 Hospizteams im Einsatz. Sie begleiteten in insgesamt fast 237.000 Stunden über 11.000 schwer kranke Patienten und deren Angehörige. 87 Prozent der Ehrenamtlichen waren übrigens Frauen.

Wer Interesse an ehrenamtlichem Engagement im Hospizbereich hat, muss zuvor einen Befähigungskurs absolvieren – dieser ist mit 80 Stunden Unterricht und 40 Stunden Praktikum österreichweit standardisiert. Der Kurs „Einführung in die Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung“ wird unter anderem im Kardinal-König-Haus (www.kardinal-koenig-akademie.at) und von der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft (www.hospiz-oebr.at) angeboten. Wer den Kurs absolviert hat, kann sich bei einer Einrichtung, die Hospiz- und Palliativarbeit leistet, als ehrenamtlicher Mitarbeiter bewerben.

INFO

Hospiz Österreich. Der Dachverband von Palliativ- und Hospizeinrichtungen bietet Informationen zu Einrichtungen und Organisationen in Österreich.

Infos.www.hospiz.at

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.05.2015)

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