Rauchen: Keine Angst vor dem Aufhören

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ThemenbildAPA (ROLAND SCHLAGER)
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Je stärker die Nikotinabhängigkeit ist, umso stärker ist die Angst aufzuhören. Laut einer Studie ist dieser Gedanke unbegründet.

Die Angst vor den Entzugserscheinungen hindert viele Raucher am Aufhören. "Die meisten können sich nicht vorstellen, dass es ihnen danach besser geht, selbst wenn sie durchs Rauchen richtig krank geworden sind", sagte Rudolf Schoberberger vom Institut für Sozialmedizin der MedUni Wien anlässlich des Welt-Nichtrauchertags am kommenden Sonntag (31. Mai). Laut einer Studie ist das aber unbegründet.

"Je stärker die Nikotinabhängigkeit ist, umso stärker ist diese Angst", sagte der MedUni Wien-Experte in einer am Mittwoch publizierten Aussendung. Doch die Tabak-Abstinenz führt nicht nur zu einer deutlichen gesundheitlichen Verbesserung und zu mehr Lebenszufriedenheit. "Das Rauchverlangen ist bei den meisten Entwöhnten schon nach einem halben Jahr überhaupt kein Thema mehr. Die Angst vor dem Aufhören ist unbegründet", fasste Schoberberger die Ergebnisse der im Magazin "Public Health" veröffentlichte Studie zusammen.

Steigerung der Zufriedenheit

Die Sozialmediziner der MedUni Wien haben dafür die Erfolgsrate der dreiwöchigen stationären Rauchertherapie erhoben. "Jenen, die nachhaltig mit dem Rauchen aufgehört haben, geht es langfristig viel besser. Von 270 befragten Teilnehmern haben mehr als 42 Prozent ein Jahr nach ihrer stationären Rauchertherapie gesagt, dass es ihnen gesundheitlich und auch generell besser geht und sie nach wie vor nicht rauchen", lautete für die MedUni das wichtigste Resultat. Jedoch haben 30 Prozent danach wieder angefangen zu rauchen, der Rest ist nicht zu den Kontrollterminen erschienen.

"Bei unserer Befragung zeigt sich eine signifikante Steigerung der Zufriedenheit mit dem Schlaf, aber auch mit Atmung und Mobilität", fasst Schoberberger zusammen. Auch der Medikamentengebrauch an sich ist bei dieser Gruppe deutlich zurückgegangen.

Vor der Therapie gaben 23,2 Prozent der jetzigen Nichtraucher an, häufig Herz-Kreislaufbeschwerden zu haben, nach nur einem halben Jahr verringerte sich dieser Wert auf 5,8 Prozent. Das Allgemeinbefinden wurde zu Beginn der Therapie von 31,4 Prozent als häufig beeinträchtigt bezeichnet, danach waren es nur noch 7,5 Prozent. Eine deutliche Verbesserung gibt es auch in Bezug auf den Schlaf: Vor der Therapie war jeder Zweite der jetzigen Nichtraucher mit dem Schlaf unzufrieden und befürchtete negative Auswirkungen auf die Gesundheit, danach waren es nur noch 22,4 Prozent.

(APA)

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