US-Teenager stirbt an Beulenpest

Erreger der Beulenpest
Erreger der BeulenpestEPA
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Der 16-jährige Taylor Gaes soll sich durch einen Flohbiss mit der Krankheit infiziert haben. Weltweit zählt die WHO jährlich 1000 bis 2000 Pestfälle.

Taylor Gaes, ein Teenager aus dem US-Bundesstaat Colorado, ist nach Angaben einer US-Gesundheitsbehörde am 8. Juni an der Beulenpest gestorben. Der 16-jährige Nachwuchssportler soll sich durch einen Flohbiss mit der Krankheit infiziert haben. Es handelt sich um den ersten Pest-Todesfall in Colorado seit 1999. Weltweit zählt die WHO jährlich 1000 bis 2000 Pestfälle.

Die Krankheit tritt in verschiedenen Formen auf: Die Beulenpest wird durch einen Floh, die Lungenpest wird mit der Atemluft von Mensch zu Mensch übertragen. Folge der Infektion ist die Pestsepsis mit Verwirrtheit, Fieber, Lethargie, Nierenversagen, Milz- und Lebervergrößerungen.

Hohe Heilungschancen

Die Infektionserkrankung Pest ist erstmals im sechsten Jahrhundert im Mittelmeerraum nachgewiesen worden. Zwischen den Jahren 1347 und 1352 starben an der als "Schwarzer Tod" bekannten Pandemie in Europa zig Millionen Menschen. 1894 wurde das Bakterium entdeckt. Heutzutage sind bei früher Diagnose die Heilungschancen durch Antibiotika hoch.

Jüngste Epidemien

Die jüngsten Pestepidemien wurden in Indien in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und in Vietnam während des Krieges in den 1960er und 1970er Jahren verzeichnet. Die Pest tritt derzeit allgemein in den Ländern Afrikas südlich der Sahara auf. Seit 1980 bricht die Krankheit außerdem immer wieder auf der sehr armen Insel Madagaskar vor der Ostküste Afrikas aus.

In den vergangenen drei Jahren hat dort die Zahl der Opfer laut WHO ständig zugenommen. Im Februar veröffentlichte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen Bericht, wonach es seit dem jüngsten Ausbruch 280 Erkrankte und 71 Tote gab. Die Bekämpfung der Seuche werde dadurch erschwert, dass Flöhe gegen ein bestimmtes Insektizid resistent seien.

(sh/ag.)

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