Trockentraining oder die Angst vor dem Kreuzbandriss

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25.700 Skifahrer haben ihre letzte Saison beim Orthopäden abgeschlossen. Zumindest ein Teil der Unfälle hätte sich durch Training vermeiden lassen.

Wintersportler sind oft zu ehrgeizig - und landen als Folge im Krankenhaus, 25.700 waren es im Vorjahr, warnten 300 Orthopäden aus ganz Österreich am Freitag im Rahmen der Kongresstage der Vinzenz Gruppe in Wien. Zumindest ein Teil der Unfälle würde sich durch Training vor dem Winterurlaub verhindern lassen.

"Die meisten nehmen sich ganz einfach zu ehrgeizige Ziele in zu kurzer Zeit vor. Damit kommt es zu Verletzungen, entweder durch falsche Bewegungsabläufe, und somit Belastungen der Gelenke, oder durch Stürze", erläuterte Christian Wurnig, Leiter der Sportorthopädie-Abteilung in Speising und Präsident des Kongresses. Medizinisch zu behandelnde Folgen können etwa Risse des Meniskus oder des Vorderen Kreuzbandes sein.

Verletzungsrisiko durch Sport senken

Wurnig rät zu ausgiebigem Training vor dem Skifahren. "Selbst jene, die regelmäßig auf die Piste gehen, sollten mehrere Wochen vor dem Sport ein Trockentraining absolvieren, und dabei vor allem Kraft, Ausdauer, Koordination trainieren. Das senkt das Verletzungsrisiko enorm." Sinnvoll wären etwa Laufen in der freien Natur oder am Ergometer, sowie Krafttraining im Fitness-Center mit gut ausgebildeten Trainern, idealerweise Physiotherapeuten.

Während des Kongresses debattieren die Experten neben kniespezifischen Verletzungen auch noch die chronische Schulterinstabilität, den "Ski-Daumen", die überbelastete Wirbelsäule, den Leistenschmerz und viele weitere Folgeerscheinungen des übertriebenen Sportes ohne Vor-Training. "Zusätzlich widmen wir uns den Themen Ernährung, Doping, der Rückkehr zum Sport sowie der Bewegungsanalyse, welche im Sport sehr wichtig ist", sagte Wurnig.

(APA)

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