500-Kilo-Ägypterin hofft auf rettende Operation in Indien

Eman Ahmed Abd al-Ati
Eman Ahmed Abd al-Ati twitter.com/DrMuffi
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Die Frau leidet an Elefantiasis und verließ seit 25 Jahren nicht ihr Zimmer. Die indische Außenministerin genehmigte das Visum persönlich.

Die mutmaßlich dickste Frau der Welt will demnächst nach Indien fliegen, um dort mit einer Operation ihrem Übergewicht entgegenzuwirken. "Sie ist eine Ansammlung von Krankheiten. Sie braucht dringend eine Operation", sagte der indische Chirurg Muffazal Lakdawala, der die rund 500 Kilogramm schwere Ägypterin Eman Ahmed Abd al-Ati kostenlos operieren will.

Er rechne damit, dass die 36-Jährige für den Eingriff kommende Woche nach Mumbai komme. "Ihre Schwester hat gesagt, dass sie ihr Zimmer seit 25 Jahren nicht verlassen hat", sagte Lakdawala über Abd al-Ati. "Ich dachte nur 'Oh mein Gott, ich muss ihr helfen. Ich werde es kostenlos machen, kein Problem'." Abd al-Atis Schwester hatte den indischen Arzt vor etwa zwei Wochen dringend um Hilfe gebeten.

Visum im Krankenbett

Der schwer übergewichtigen Ägypterin wurde aber zunächst das Visum für die Einreise nach Indien verweigert. Lakdawala wandte sich in der Angelegenheit an die indische Außenministerin Sushma Swaraj. Obwohl diese derzeit im Krankenhaus auf eine Lebertransplantation wartet, habe sie innerhalb weniger Stunden geantwortet und persönlich für die Erteilung des Visums gesorgt.

Nach Angaben von Abd al-Atis Familie wurde bei der Ägypterin als Kind Elefantiasis diagnostiziert. Bei dieser Krankheit sorgt ein Lymphstau für ein Anschwellen der Körperteile. Die Krankheit kann angeboren oder im Laufe des Lebens erworben werden, eine echte Heilung gibt es nicht, die Symptome sind in einem guten medizinischen System aber bei vielen Krankheitsverläuften gut zu behandeln. Die betroffene Ägypterin erlitt später außerdem einen Schlaganfall und wurde bettlägerig. Damit einher gehen bei ihr eine Reihe von Leiden, darunter Diabetes, Bluthochdruck und Atemaussetzer im Schlaf.

Lakdawala sagte am Telefon, Abd al-Atis Behandlung werde sicher nicht leicht. "Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich zu hundert Prozent sicher bin. Es gibt viele Herausforderungen, aber ich werde mein Bestes versuchen, um ihr zu helfen." Nach der Operation müsse Abd al-Ati einige Monate lang zur Nachsorge in Indien bleiben.

(APA/AFP)

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