33.000 Europäer sterben jährlich infolge von Antibiotika-Resistenzen

Eine Labormitarbeiterin am Institut für Klinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene des Universitätsklinikums in Erlangen, hält eine Indikatorkulturplatte zum Nachweis von resistenten Bakterien in der Hand.
Eine Labormitarbeiterin am Institut für Klinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene des Universitätsklinikums in Erlangen, hält eine Indikatorkulturplatte zum Nachweis von resistenten Bakterien in der Hand.APA/dpa (Daniel Karmann)
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Etwa drei Viertel der Erkrankungen mit antibiotikaresistenten Keimen entstehen in Krankenhäusern und anderen Einrichtungen des Gesundheitssystems.

Etwa 33.000 Menschen sterben europaweit jährlich infolge von Antibiotika-Resistenzen. Gegen die Bakterien, mit denen sie infiziert sind, gibt es kein wirksames Antibiotikum mehr. Die Zahl solcher Todesfälle steige seit 2007, zwischen einzelnen Ländern gebe es teils erhebliche Unterschiede, berichtet eine internationale Forschergruppe im Fachblatt "The Lancet Infectious Diseases".

Die Wissenschaftler beziehen sich auf Daten eines europäischen Netzwerks zur Beobachtung antimikrobieller Resistenzen (EARS-Net). Etwa drei Viertel der Erkrankungen mit antibiotikaresistenten Keimen entstünden in Krankenhäusern und anderen Einrichtungen des Gesundheitssystems, berichten die Forscher. In 39 Prozent der betrachteten Fälle seien die Patienten mit einem Keim infiziert, gegen den auch Reserve-Antibiotika nichts mehr ausrichten können. Die Behandlung einer Infektion ist dann nur noch schwer, teils gar nicht mehr möglich.

Um die Situation zu verbessern, seien gemeinsame Anstrengungen nötig. Antibiotika sollten nur dann verschrieben und eingenommen werden, wenn sie wirklich nötig sind. Zudem müssten bestehende Hygienevorschriften, vor allem in Krankenhäusern, eingehalten werden. Schließlich brauche es mehr Forschung, um neue antibiotisch wirkende Substanzen zu entwickeln.

(APA/dpa)

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