Nach der Videosprechstunde kommt das Rezept aufs Smartphone. Geht es nach dem deutschen Gesundheitsminister Spahn, macht Deutschland bald einen großen Schritt in Richtung Telemedizin.
Ab spätestens 2020 sollen in Deutschland Arzneimittelverordnungen nicht mehr nur auf Papier ausgestellt, sondern auch digital auf das Smartphone übermittelt werden. Das sieht eine Gesetzesänderung vor, die Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vorbereitet. "Erst das elektronische Rezept macht Telemedizin zu einem Erfolgsprojekt", sagte Spahn der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Das heißt, deutschen Patienten können künftig auch dann Medikamente verschrieben werden, wenn sie nur eine Videosprechstunde besucht haben.
Diese Neuerung soll Zeit und Geld sparen. Das Digitalrezept könne auch einen Beitrag zur Fälschungssicherheit und zur Patientensicherheit liefern, heißt es im Ministerium. Digital ließen sich auch Wechselwirkungen von Arzneimitten schneller ausschließen. Details der Datenspeicherung sollen sich Kassen, Ärzte und Apotheker untereinander ausmachen. Das Projekt soll Thema auf der Digital-Klausur des deutschen Bundeskabinetts am Mittwoch und Donnerstag in Potsdam sein.
(Red.)