Gesundheitsminister Balduzzi will den Italienern mit einer neuen Steuer den Konsum von Fast-Food und Softdrinks vergällen.
Cola soll in Italien bald mehr kosten: Der südliche Nachbar meint es mit seinen Plänen zur Bekämpfung von kalorien- und zuckerreichen sogenanntem "Junkfood" ernst und nimmt Softdrinks ins Visier. Eine "Gesundheitssteuer von drei Cent pro Dose soll eingeführt werden, kündigte Italiens Gesundheitsminister Renato Balduzzi an. Damit sollen 250 Millionen Euro jährlich in die Staatskassen fließen.
"Diese Steuer wird weder den Konsumenten noch den Produzenten Probleme machen, dabei aber eine wichtige Botschaft für die Familien sein, die das Problem der ungesunden Softdrinks nicht genug berücksichtigen", erklärte Balduzzi nach Medienangaben vom Samstag.
Gerade Jugendliche trinken zu viele Softdrinks
Zugleich plane das Gesundheitsministerium eine Kampagne für Jugendliche zur Förderung einer gesünderen Ernährung. "Studien ergeben, dass die Hälfte der Jugendlichen zu viele Softdrinks im Laufe des Tages konsumiert", warnte der Minister.
Das Gesundheitsministerium hat die Lebensmittelproduzenten bereits aufgefordert, bis 2014 das Niveau an Fetten, Zucker und Natrium in den Nahrungsmitteln zu reduzieren. "Wir wollen den Italienern klar machen, dass man mit gesunden Lebensmitteln sparen kann. Wer gesünder isst und lebt, entlastet auch das öffentliche Gesundheitssystem", sagte Balduzzi.
Der Konsumentenschutzverband Codacons bezeichnete Balduzzis Plan als "Heuchelei". "Mit der Entschuldigung einer ausgewogenen Ernährung will die Regierung nur in die Taschen der Konsumenten greifen. Man versteht außerdem nicht, warum nur Softdrinks und nicht Snacks oder andere Dickmacher besteuert werden sollen", kritisierte Codacons-Präsident Carlo Renzi.
(APA)