"Austrian Design Details": Leistungsschau in Mailand

Austrian Design Details Leistungsschau
Austrian Design Details Leistungsschau(c) www.BilderBox.com (www.BilderBox.com)
  • Drucken

Kommende Woche zeigen bei einer Sonderausstellung im Rahmen des Salone Internationale del Mobile auch Österreichs Möbeldesigner, was sie können. Das Konzept stammt heuer vom Linzer Duo March Gut.

Es sind die kleinen Details, die heuer im Fokus der Sonderschau der Österreicher während der Mailänder Möbelmesse stehen: jene Feinheiten, die Stücke zu Besonderheiten machen. Innovative Materialkombinationen oder eine besondere Geschichte, die zum Ergebnis des Designs geführt hat. Die Besucher sollen so die Möglichkeit haben, unter die Oberflächen der Stücke zu blicken und ein Gefühl für das Zusammenwirken aller Teile zu bekommen. Und so heißt die Leistungsschau, bei der 55 heimische Designer von 9. bis 14. April ihre Arbeit in Mailand präsentieren, „Austrian Design Details“.

Die österreichische Sonderausstellung, parallel zum Salone Internazionale del Mobile, wird heuer bereits zum vierten Mal gezeigt, die Ausstellung wird mit Mitteln der Internationalisierungsoffensive go-international (Wirtschaftsministerium), der Wirtschaftskammer und der heimischen Möbelindustrie organisiert und finanziert.

Kuratiert und gestaltet wird die Ausstellung heuer vom Linzer Designduo Marek Gut und Christoph March (Büro March Gut). Die beiden zeigen in Mailand auch drei eigene neue Produkte: den Stuhl Lentia (Pühringer), einen zeitgenössisch gestalteten, aber traditionell gebauten Stuhl. Oder die LED-Leuchte „Lamella“ (Molto Luce) sowie den Stuhl Marina's Desire (Gebrüder Thonet Vienna), eine „Studie über Sitzgewohnheiten“ und eine „Reminiszenz an Marina Abramovic und ihre Performance ,The Artist is Present‘“. Die Armlehne dieses Stuhls, die individuell an Thonet-Stühlen einsetzbar ist, hinterfrage die Notwendigkeit ständiger Neuentwicklungen im Design, so die Designer. Die Sonderausstellung in Mailand soll helfen, Möbel aus Österreich international ins Blickfeld zu rücken. Und so sind die Großen der Branche bei der Ausstellung im Salone dei Tessuti dabei: Philipp Aduatz, Anrei, Bene, breadedEscalope, bretterbauerobjects, copa, Eoos, Eternit, Feldkircher, Christine Hechinger, Kiska, Längle & Hagspiel, Lobmeyr, Lucy.D, Mähr, Mano Design, Mischer'Traxler, Molto Luce, Neue Wiener Werkstätte, Petramark*, Johannes Scherr Design, Klemens Schillinger, Snovo, taliaYsebastian, Team 7, Andreas Thaler oder Zumtobel.


WerkStadt Vienna gastiert in Mailand. Und die Design-Details sind nicht der einzige österreichische Beitrag zur Designfestwoche in Mailand. Auch die Ausstellung „WerkStadt Vienna: Design Engaging the City“ wandert nach ihrer Laufzeit im Wiener MAK für die Möbelmesse nach Mailand.

Dahinter steckt eine Ausstellung, die neue Perspektiven auf die „Passionswege“ (ein Format der Vienna Design Week) eröffnen soll. Bei den Passionswegen, Partner ist die Wiener Wirtschaftskammer, werden traditionelle Betriebe und Designer zusammengebracht. Schließlich lagert in vielen traditionellen Geschäften und Werkstätten in Wien viel Wissen und Können.

Die Neigungsgruppe Design, die Veranstalter der Design Week, wollte wissen, was passiert, wenn internationale Designer vor Ort geschickt werden, um gemeinsam mit den Läden oder Manufakturen über diese Potenziale nachzudenken. Das Projekt Passionswege ist als offener Prozess angelegt, muss also nicht in einem Produkt enden. Die Ausstellung gliedert sich in unterschiedliche Teile: Der Bereich „Auslage in Arbeit“ lädt zu einem Rundgang durch eine Wiener Stadtkulisse: Durch Stadtsilhouetten, die Maxim Velcovsky mit Lusterteilen aus dem Lobmeyr'schen Archiv gebaut hat, oder der Versuchsanordnung, die Mischer'Traxler im Schaufenster des Juweliers Rozet & Fischmeister am Kohlmarkt errichtet haben.

Der Bereich „Werkstatt der Gegensätze“ stellt Produkte, für die die kooperierenden Unternehmen berühmt sind, neben Objekte, die im Rahmen der Passionswege entstanden sind. Julia Landsiedl füllt in ihrem Beitrag etwa die original Wiener Schneekugel der Firma Perzy mit Alltagsreliquien. Dabei sind auch Augarten, Mühlbauer, Riess, Wiener Silber Manufactur, Wittmann Möbelwerkstätten oder Woka.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.04.2013)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.