Unterstützung für Mode "made in Vienna"

Unterstuetzung fuer Mode made
Unterstuetzung fuer Mode made(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Der Produktionspreis für Mode will heimische Labels dazu motivieren, in Wien zu produzieren.

Es klingt nett, fast ein bisschen romantisch: Junge Wiener Modelabels nehmen Nachhaltigkeit und Regionalität ernst und produzieren in Wien. Leider funktioniert es aber nicht immer. Etwa, weil die Modemacher nicht wissen, wer in der Stadt was genau herstellt, manche Handwerke hierzulande einfach schon ausgestorben sind oder aber, weil der Preis, der dafür verlangt wird, nicht mit jenem kompatibel ist, den der Wiener Kunde – oder meist doch die Kundin – bereit ist zu zahlen.

Seit ein paar Jahren wird diesbezüglich etwas nachgeholfen. Gemeinsam mit Unit F hat die Wiener Wirtschaftskammer den Produktionspreis für Mode initiiert. Heuer wird der Preis in den Kategorien Damen- und Herrenmode bereits zum dritten Mal vergeben. „Die meisten Wiener Modelabels sagen, sie wollen gern in Wien produzieren. Zumindest den Prototyp, aber es funktioniert eben nicht immer. Das war unser Hintergedanke“, sagt Patrizia Fürnkranz-Markus, Innungsmeisterin des Bekleidungsgewerbes der Wiener Wirtschaftskammer.


Raum zum Experimentieren. Mit jeweils 10.000 Euro werden die Preisträger bei der Produktion der Musterkollektion für die Herbst-/Winterkollektion 2014/15 unterstützt. Einzige Voraussetzung: Produziert werden muss diese (zumindest teilweise) bei einem österreichischen Gewerbebetrieb. Bis 1.Juli läuft derzeit noch die Einreichfrist.

Wobei bei dem Produktionspreis nicht nur die Vernetzung der Modelabels mit dem Gewerbe im Vordergrund stehen soll. „Es soll auch ein bisschen ausprobiert und experimentiert werden können“, so Fürnkranz-Markus.

Genau das hat auch die Vorjahressiegerin in der Kategorie Damenmode, Julia Cepp, mit ihrem Label Mija T. Rosa gemacht. „Ich habe damit eine kleine Strickkollektion in Wien produziert. Gerade bei Strick ist das schwierig, das ist sehr speziell und viel teurer. Ich hätte das sonst nicht ausprobiert“, sagt Cepp, die eine Musterkollektion bei einem Ein-Frau-Unternehmen in Rudolfsheim-Fünfhaus produzieren ließ.

„Von der Qualität her ist das natürlich großartig. Außerdem ist die Werkstatt bei mir ums Eck, das ist schon praktisch.“ Dass die Serienproduktion auch dort stattfinden wird, kann sie sich aber nicht vorstellen: „Da stößt man dann auf das Preisproblem. Das ist bei Strick nahezu unmöglich.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.06.2013)

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