"Es braucht die Nacht, um die Sterne zu sehen"

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Aladdins, Schlangenbeschwörerinnen, Elton John und die "Bezaubernde Jeannie" am Life Ball 2013. Eine Eröffnung im Zeichen des Lebens.

Flaschengeister, Dschinns und Haremshosen so weit der rosa Teppich reicht - Servus am Life Ball 2013. Mit der traditionellen Fanfare wurde die Aids-Charity am Wiener Rathausplatz am 25. Mai bei kühlen zehn Grad eröffnet. 200 Debütanten – dieses Jahr in der Rolle fürstlicher Untertanen – zogen zum "Marsch Pompös", gesungen von den türkischen Operatwins Sinem Balik und Didem Balik, aus der "Aladdin Suite" von Carl Nielsen ein.

Gecastet wurden die Jungdamen- und Jungherrenpaare auch heuer von Thomas Schäfer-Elmayer und Dominik Truschner, mit Pumphosen und Turbanen eingekleidet hat sie der österreichische Designer Thomas Kirchgrabner. Dann fand die orientalische Geschichte von König Schahriyar und Scheherazade ihren Anfang - treu dem Motto der Nacht: "1001 Nacht".

Zuvor strömte schon die gewohnte Schar an Paradiesvögeln über den Magenta Carpet zu dem Spektakel. Die Gäste hatten das Motto "1001 Nacht" zum großen Teil berücksichtigt, und so spazierten sexy Aladdins, sündige Schlangenbeschwörerinnen und vollbärtige Jeannies bei kühlen zehn Grad zu dem Fest.

Bauchtanz zu Johann Strauss

Willkommensworte spendete der Bürgermeister der Stadt Wien, Michael Häupl. Moderiert wurde die Eröffnung von der hochschwangeren Schauspielern Ruth Brauer-Kvam und ihrem Kollegen Cornelius Obonya, sie gaben auch den Slogan des Abends preis: "Es braucht die Nacht, um die Sterne zu sehen". Das Geld, das beim Life Ball für die Aidshilfe lukriert wird, soll heuer vor allem für den Kampf gegen die Übertragung des HI-Virus von Müttern auf Kinder verwendet werden.

Der erste Walzer folgte - mit ungewohnt viel Hüfteinsatz - nach dem Life Ball-Song 2013, interpretiert wurde der von dem US-Amerikaner Adam Lambert als Ali Baba. Johann Strauss Sohn ertönte auf den Befehl "Sesam, öffne dich!". Nach einem Video-Statement von Ban Ki-moon, dem Generalsekretär der Vereinten Nationen, sollte die Bollywood-Schönheitund UNAIDS International Goodwill-Botschafterin Aishwarya Rai Bachchan eine Ansprache halten, sie kam dann aber doch erst 30 Minuten später, nachdem Schäfer-Elmayer den Ball mit den Worten "Alles Leben" eröffnet hatte.

100.000 Euro für "The Girl Effect"

Die Oscar-Preisträgerin Hilary Swank überreichte dieses Jahr den mit 100.000 Euro dotierten Crystal of Hope Award an das länderübergreifende Projekt "The Girl Effect". Die Vertreterinnen Lisa T.D. Nguyen aus Kambodscha, Patricia Suriel aus der Dominikanischen Republik, Sulaiman Turay aus Kamerun und Sadie St. Denis aus Uganda nahmen den Preis stellvertretend entgegen. Die Organisation setzt sich weltweit für die Bildung heranwachsender Mädchen ein, um Kinderheirat und Teenager-Schwangerschaften zu vermeiden. Nach der Pflicht folgte die Kür, die US-Rapperin Azealia Banks räumte im Katzenkostüm mit der ernsten Stimmung auf.

Die Geschichte einer HIV-Infektion

Der Auftritt von Greg Louganis brachte das Thema des Abends dann wieder zurück. Der ehemalige Turmspringer, mit fünf Olympiasiegen und Weltmeistertiteln einer der Größten in der Geschichte des Turmsprungs, bekannte sich 1994 zu seiner HIV-Infektion und erregte großes Aufsehen. Nach einer ersten Ansprache des Ballvaters Gery Keszler traute sich auch die "Bezaubernde Jeannie" aus ihrer Flasche. Die 78-jährige Schauspielerin Barbara Eden bemühte sich - im Original-Outfit -, Keszler ein paar Wünsche für eine bessere Zukunft ohne HIV/Aids und ohne Homophobie zu erfüllen.Näher ausgeführt wurden diese von Bill Clinton, dem 42. Präsidenten der Vereinigten Staaten und Gründer der Clinton Foundation, Sir Elton John, Gründer der Elton John AIDS Foundation sowie Fergie, Repräsentatin von amfAR – The Foundation for AIDS Research. Die Eröffnung des Wiener Life Ball 2013 wurde mit dem "Lifetango" von Erwin Schrott, Dubstep von anno dazumal und einem Best-of von Roberto Cavalli ins Finale getrieben.

(sh.)

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