R20: Schwarzenegger als "Klima-Prediger" in Wien

APA
  • Drucken

Schwarzenegger hat bei der Eröffnung der Umweltkonferenz für einen "sexy" Zugang zum Klimaschutz geworben. Barroso will bis 2030 4,5 Millionen "Green Jobs" in der EU schaffen.

Schauspieler Arnold Schwarzenegger hat bei der Eröffnung der Umweltkonferenz seiner R20-Initiative am Donnerstag in Wien für einen "sexy" Zugang zum Klimaschutz geworben. "Wir sollten nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung sein. Gemeinsam können wir die Zerstörung der Umwelt stoppen - terminate", war sich der ehemalige Gouverneur von Kalifornien sicher. Bei der Konferenz, die von Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) eröffnet worden ist, sollen praktische Lösungen für Umweltthemen gefunden werden.

Raus aus der ideologischen Ecke

Schwarzenegger hat bei seiner Rede sein "Erfolgsrezept" gepredigt, mit dem er Kalifornien in seiner Zeit als Gouverneur in einen grünen Vorzeige-Bundesstaat verwandelt hat. "Punkt eins: heraus aus der ideologischen Ecke", meinte der Schauspieler. Er selbst hatte damals als Republikaner gegen den heftigen Widerstand seiner eigenen Partei den Umweltschutz vorangetrieben. "Es gibt keine liberale und keine konservative Luft, sondern wir atmen alle dieselbe Luft. Es gibt kein liberales und kein konservatives Wasser, wir trinken alle dasselbe Wasser", beschwor Schwarzenegger. Den Politikern riet er, "den Leuten und nicht den eigenen Parteien zu dienen".

Warten auf den großen Wurf

Punkt zwei des Schwarzeneggerischen Klimarettungsplans: "Warte nicht auf internationales Klimaabkommen". "Können wir auf diese Sachen hoffen, ja natürlich. Ich hoffe auch auf ein Kyoto II. Ich liebe Fortsetzungen", meinte der Schauspieler. Man dürfe sich aber nicht davon paralysieren lassen, wenn auf der Ebene der Großen Politik nichts weitergeht.

"Ich fahre meinen Hummer"

Zu guter Letzt sollte man die Menschen nicht demotivieren und ihnen das Gefühl geben, dass sie dem Klimawandel hilflos ausgeliefert sind. "Man sollte den Leuten sagen, was sie machen können", sagte Schwarzenegger. Inzwischen sei es dank der neuen Technologien für jeden möglich, seinen Lebensstandard beizubehalten und gleichzeitig ressourcenschonender zu leben. "Ich fahre noch immer meinen Hummer, aber mit alternativem Treibstoff", betonte Schwarzenegger.

Österreich ist heldenhaft

Seine Heimat Österreich konnte Schwarzenegger in seiner Rede gar nicht genug loben. Das Land sei "ein Held der Grün-Bewegung", Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) ein "Real Action Hero", der in Sachen Klimaschutz "keine Bazooka benötigt, um seinen Standpunkt zu unterstreichen", zudem gebe es zahlreiche beispielhafte Vorzeigeprojekte wie etwa den effizienten Einsatz der Windenergie im Burgenland. "Ich bin stolz auf Österreich. I am back", meinte der Schauspieler.

Wirtschaftswachstum und Umweltschutz

EU-Kommissionspräsident Manuel Barroso unterstrich die Parallelen zwischen der R20-Initiative und der EU. Auch in der EU würden sich die einzelnen Staaten einem gemeinsamen Ziel verschreiben. Beim Klimaschutz betonte Barroso, dass die Verbindung von Wirtschaftswachstum und Umweltschutz kein Widerspruch sei, sondern sogar ein Ausweg aus der Wirtschaftskrise sein könne. So wäre es etwa möglich, durch konsequentes Umsetzen der Klimaziele bis 2030 4,5 Millionen "Green Jobs" zu schaffen. "Wir werden dabei an der Spitze dabei sein und nicht hinterher laufen", meinte Barroso.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Schwarzenegger Umweltschutz mein neuer
Salon

Schwarzenegger: "Umweltschutz ist mein neuer Kreuzzug!"

Arnold Schwarzenegger beantwortete am Donnerstagabend in der Wiener Nationalbibliothek vor 900 Studenten Fragen zum Klimaschutz.
Umwelt

Klimaschutz „Marke“ Hollywood: Schwarzenegger und Bazookas

Wartet nicht auf internationale Klimaabkommen, langweilt die Bürger nicht mit Zahlen, ruft Arnold Schwarzenegger auf der Umweltkonferenz seiner R20-Initiative in Wien Europas Politikern zu.
Schwarzenegger besucht Umweltkonferenz in Wien
Umwelt

Schwarzenegger besucht Umweltkonferenz in Wien

Gemeinsam mit EU-Kommissionspräsident Barroso und Vertretern der Regierung berät der Schauspieler über regionale Wege beim Klimaschutz.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.