Nach Säureattacke: Bolschoi-Chef verlässt Klinik

BolschoiBallettchef verlaesst nach Saeureattacke
BolschoiBallettchef verlaesst nach SaeureattackeEPA (Yuri Kochetkov)
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Der ehemalige Weltklassetänzer soll nun in Deutschland weitebehandelt werden. Filin erlitt bei einem Säureanschlag Verätzungen dritten Grades im Gesicht und an den Augen.

Nach mehr als zwei Wochen hat der bei einem Säureanschlag schwer verletzte Ballettchef Sergej Filin vom Bolschoi Theater das Krankenhaus in Moskau verlassen. Direkt im Anschluss wollte er zur weiteren Behandlung nach Aachen reisen. "Ich fühle mich sehr gut. Ich bin voller Kraft und absolut gesund", sagte der 42-Jährige am Montag der Agentur Interfax. Der Künstler schützte seine verätzten Augen, die nach dem Attentat mehrfach operiert worden waren, mit einer Sonnenbrille. "Ich öffne nur manchmal die Augen, aber sehe Dinge nur verschwommen und vage", sagte Filin.

Der Künstler sollte - beschützt von Leibwächtern - in einem Privatjet nach Deutschland fliegen. An Moskauer Flughäfen gab es wegen eines starken Schneesturms zeitweilig Behinderungen. Filin sollte noch am Montag in Aachen ankommen, wie Medien in der russischen Hauptstadt meldeten.

Das Aachener Klinikum gab indes keine Auskunft zu Filin, der sich nach Behördenangaben aus Moskau dort behandeln lässt. "Aus Gründen des Datenschutzes und des Persönlichkeitsrechts können wir derlei Anfragen grundsätzlich nicht beantworten", teilte Kliniksprecher Mathias Brandstädter mit.

Ärzte in Moskau sagten, dass die Behandlung in Aachen mehrere Monate dauern werde. Der Ex-Tänzer kündigte an, auch während seines Aufenthaltes in Deutschland eng mit seiner Vertreterin und Ex-Frau Galina Stepanenko zusammenzuarbeiten. Er lasse sich über alle Vorgänge an dem Musentempel regelmäßig informieren, sagte Filin.

Zu den möglichen Tätern wollte Filin sich nicht äußern. "Ich hoffe, dass nicht nur ich, sondern auch die Gesellschaft schon bald die Antwort auf alle Fragen kennen werden." Ein Unbekannter hatte dem Ballettchef am 17. Jänner Säure ins Gesicht geschüttet. Die Polizei vermutet das Motiv im beruflichen Umfeld des Künstlers. Filin entscheidet seit März 2011 über begehrte und lukrative Rollenbesetzungen in dem weltweit bekannten Bolschoi Theater.

(APA/AFP)

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