Moskauer Ballettchef aus Spital entlassen

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Sergej Filin, der Ballettchef des Moskauer Bolschoj-Theaters, sagt, er wisse, wer hinter dem Säureanschlag auf ihn stecke. Angaben zum Täter machte er aber keine, dies sei Aufgabe der Ermittler.

Wien/Moskau/Ag./som. Wie seine Augen aussehen, und wie viel er sehen kann, das blieb hinter den dunklen Gläsern der Sonnenbrillen verborgen, die Sergej Filin am Montag trug. Er verriet nur soviel: „Unscharf“ könne er Dinge erkennen.

Ob dies ausreichen wird, damit er seine Arbeit als Ballettchef des Moskauer Bolschoj-Theaters fortführen kann, oder ob seine Sehkraft vollständig wiederhergestellt werden kann, sind allerdings offene Fragen.

Filin, der Mitte Jänner Opfer eines Säureanschlags geworden war, trat am Montag erstmals nach der Attacke mit unverhülltem Gesicht vor die Kameras. Bis dahin hatte man ihn nur mit einem komplett bandagierten Gesicht zu sehen bekommen. Am Montag war nur noch sein Hinterkopf von einer schwarzen Wollhaube bedeckt, darunter sichtbar Verbandstücke. Der 42-Jährige sollte noch am Montag Nachmittag nach Deutschland zur Rehabilitierung in eine Aachener Klinik gebracht werden. Aufsehen erregte seine Aussage, dass er wisse, wer hinter dem Anschlag stecke. Angaben zum Täter machte er aber keine, dies sei Aufgabe der Ermittler, sagte Filin.

Das Moskauer Bolschoj-Theater ist berüchtigt für die Intrigen seiner Belegschaft. Vor dem Anschlag hatte Filin Drohanrufe erhalten, sein Facebook-Profil wurde gehackt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.02.2013)

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