Hochzeiten: Maximilian Schell sagt "Ja"

Hochzeiten: Maximilian Schell sagt heute
Hochzeiten: Maximilian Schell sagt heute "Ja"(c) APA/HERBERT PFARRHOFER (HERBERT PFARRHOFER)
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Maximilian Schell heiratet am Dienstag Sängerin Iva Mihanovic. Auch Renate Brauner und Wolfgang Waldner sind frisch verheiratet.

„Wie ist das mit den Frauen? Hört das nicht langsam auf?“, fragte Maximilian Schell einmal seinen damals 70-jährigen Vater. Nein, habe dieser geantwortet: Es beginnt erst. Er müsse ihm recht geben, schrieb Schell im Vorjahr, mit 81, in seinem Erinnerungsbuch: „Es beginnt erst.“

Auf dem Familienanwesen in Oberpreitenegg im Lavanttal will der Schauspieler also am Dienstag seine Lebensgefährtin Iva Mihanovic heiraten. Seit die Hochzeitspläne bekannt sind, haben der 82-Jährige und seine 35-jährige Braut (als er 1961 mit „Das Urteil von Nürnberg“ seinen Oscar gewann, war sie noch lang nicht geboren) durchaus öffentlich Einblick in ihre ungewöhnliche Beziehung gegeben. „Ich denke, es wäre falsch, wenn ich sagen würde, es ist das ganz Normale“, erklärte die deutsche Operettensängerin vor Kurzem in der Talkshow von Markus Lanz.

Kennengelernt hatten sich die beiden 2007 bei der Mörbisch-Inszenierung von „Wiener Blut“ – Schell war Regisseur, Mihanovic sang die Pepi. Schell war damals freilich noch mit der Galeristin Elisabeth Michitsch zusammen. Inzwischen sind er und Mihanovic seit sechs Jahren ein Paar. Sie habe den Menschen hinter dem Bild kennenlernen wollen, erklärt Mihanovic gern. „Plötzlich hat mich nur noch er interessiert.“ Als Mann, als Mensch, als Vaterfigur. „Es mischt sich ja alles. Mein Vater ist jünger als er. Jetzt kriegt er einen älteren Schwiegersohn.“ Bei ihren Eltern hat Schell auch um Mihanovics Hand angehalten.


Dabei will Mihanovic für die ungewöhnliche Beziehung erst gar nicht an das „konventionelle Korsett“ einer Ehe gedacht haben. „Dann kamen wir aber doch an einen Punkt“, erklärte sie in „News“, „an dem der Maximilian sah, wie sehr ich für ihn da bin – und ich sah, wie wichtig er für mich ist. Ich musste lernen, dass man als Ehefrau wohl eher akzeptiert wird, weil endlich dieses Klischee von der jungen Geliebten, vom König und seiner Mätresse, wegfällt.“

Weshalb nun auf jener Alm gefeiert wird, wo Schell einen Teil seiner Kindheit verbracht hat, und wohin er sich inzwischen weitgehend zurückgezogen hat. Die Trauung findet in privatem Rahmen statt, anschließend gibt es ein großes Fest beim Hanslwirt in Preitenegg, zu dem das halbe Dorf erwartet wird. Für den Hollywood-Wiener, der schon 1958 mit Marlon Brando vor der Kamera stand, ist es die zweite Ehe: Von 1985 bis 2002 war er mit der russischen Schauspielerin Natalja Andreitschenko verheiratet, aus dieser Ehe ging Tochter Nastassja hervor. Sie wird zum Hochzeitsfest ebenso erwartet wie zahlreiche Freunde. Mihanovic gibt sich freilich realistisch: „Lebensplanung gibt es keine, nur kleine Etappen.“


Kürzlich „Ja“ gesagt haben auch zwei Politiker: Ex-Museumsquartier-Chef, Ex-Staatssekretär und nunmehr Kärntner VP-Landesrat Wolfgang Waldner (58) überraschte selbst seine engsten Mitarbeiter mit seinem Hochzeitsfoto. Getraut wurden er und seine langjährige Partnerin Gudrun Faudon in ihrer Heimat in der Steiermark. Schon am Samstag (und nach 27 Jahren) hat Renate Brauner (56) im Wiener Rathaus ihren Lebensgefährten, den Fotografen Hubert Dimko, geheiratet, bestätigt das Büro der SP-Vizebürgermeisterin. Geladen waren „nur enge Freunde und Familienangehörige, darunter Bürgermeister Michael Häupl und Sozialminister Rudolf Hundstorfer“. Flitterwochen seien wegen des Wahlkampfs nicht geplant – sollen aber nachgeholt werden.

Die Hochzeitspaare

Maximilian Schell (82), Schauspieler, Regisseur und Hollywood-Österreicher, heiratet heute in Kärnten die aus Ulm stammende Sopranistin Iva Mihanovic (35). Es ist Schells zweite Ehe. Im Wiener Rathaus hat am Samstag Vizebürgermeisterin Renate Brauner (56) ihren langjährigen Lebensgefährten Hubert Dimko (62) geheiratet. Auch der Kärntner Landesrat Wolfgang Waldner (58) hat kürzlich sein Jawort gegeben.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.08.2013)

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