Von Fotostars und Star Wars

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Von Fotostars und Star WarsRoland Rudolph
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Das „Schaufenster“ beging seine jährliche Rückschau. Und freut sich über gleich drei für die Vienna Awards nominierte Fotografen.

Es ist eine Art Pop-up, auch wenn es keiner so nennen will – zudem gibt es das „Schaufenster“-Fest auch schon viel länger als all die inflationär sprießenden Kurzveranstaltungen. Jährlich gegen Jahresende also lädt das „Presse“-„Schaufenster“ zum Fest und zeigt an immer wechselnden Orten für einen Abend seine Bilder, als Leistungsschau und Dankeschön an Freunde, Partner und alle, die an den Fotostrecken mitgearbeitet haben.

Stimmiger Schauplatz war diesmal Lisabird, die Galerie von Lisa Kandlhofer bei der Französischen Botschaft. Und weil es später im Jahr war als sonst, konnte heuer gleich auch eine freudige Nachricht vermeldet werden: Die Nominierungen für den vom „Schaufenster“ vergebenen Preis für den besten Modefotografen der Vienna Awards standen bereits fest. Die Nominierten sind: Julia Spicker, Theresia Katona und Barbara Seyr vom Duo Katsey und Michael Brus – alle drei haben bereits für das „Schaufenster“ fotografiert. Wobei Julia Spicker als der Shootingstar des Jahres gilt. Die Oberösterreicherin hat in kurzer Zeit in allen anspruchsvollen Verlagen veröffentlicht und zeichnete fürs „Schaufenster“ für eine sommerlich-weiße Modestrecke verantwortlich, fotografiert auf dem Planeten Tatooine – oder genau genommen in Tunesien, wo „Star Wars“ zu großen Teilen entstand. „Es war eine Kooperation mit dem tunesischen Fremdenverkehrsamt“, erzählt Spicker, „mitten im Nirgendwo.“ Sie liebe die Arbeit außerhalb des Studios: „Das Verknüpfen von Styling, Model und Location, und die Frage, welche Geschichte man dahinter kreieren kann.“

Auf eine ungewöhnliche Location legten auch Katsey wert. Um Accessoires zu fotografieren, bekamen Katona und Seyr Zutritt zum Rundfunkhaus von Bratislava. „Das durfte noch niemand. Aber wir lieben diesen Fünfziger-Sechziger-Ostblock-Style“, berichtet Katona (ihre Kollegin weilt derzeit in China). Entstanden sind dabei Bilder wie jenes eines Models mit stilisierten Augen auf den Ohrgehängen, die eigenen Augen durch einen blonden Haarschopf verdeckt. „Das ,Schaufenster‘ lässt einem ziemlich viel Freiheit“, lobt die kunstsinnige Fotografin. „Diese Freiheit kann man nützen, um wieder einmal zu zeigen, wo man selbst hinwill.“

Unter den Gästen weilten mit Peter Garmusch, Oliver Gast, Mato Johannik, Andreas Waldschütz und Wolfgang Pohn freilich noch weitere Fotografen. Dazu die Designer von Labels wie Wubet, Meshit, Tiberius oder Mark & Julia und Partner wie Vöslauer-Chef Alfred Hudler und dessen Marketingleiterin Birgit Aichinger.

Und um mit freudigen Nachrichten zu enden: Michael Brus, der dritte im Nominiertenbund, konnte nicht kommen, weil er gerade erst Vater geworden ist. Galeristin Kandlhofer ging früher (sie ist schwanger), und „Schaufenster“-Chefin Petra Percher zog es wohl auch ein wenig heim zu Baby Oscar. Zumindest hielt sie ihre späte Rede kurz. Fazit: „Weiterfeiern, danke schön.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.12.2013)

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