Ein Vorarlberger mit Funkproblemen

Porträt. Der „Kranensee“-Chef Stefan Kainbacher hat schon in Cannes Lichtshows umgesetzt.

Wien. Nein, dass Stefan Kainbacher große Projekte nicht gewöhnt sei, kann man nicht behaupten. Der gebürtige Vorarlberger (er wurde in Dornbirn geboren) hat schon Schneeskulpturen auf einer Länge von 45 Metern entworfen und mit Visuals in 3-D bespielt, hat diverse Licht- und Soundshows in Las Vegas und beim Werbefestival in Cannes aufgeführt.

Bei den Vorbereitungen von „Kranensee“ ist der 34-Jährige dennoch immer wieder an Grenzen gestoßen. „Da es ja so viele Kräne von unterschiedlichen Firmen waren, waren sehr viele Menschen involviert“, sagt Kainbacher, der die künstlerische Gesamtleitung des Projekts (siehe oben) innehatte. Wobei es weniger das Projekt an sich war, das ihm hin und wieder Kopfschmerzen bereitet hat, sondern die technische Umsetzung. „Jede Baufirma hatte ein eigenes Funksystem. Da ein einheitliches Kommunikationssystem zu finden war echt schwierig“, erzählt er. Schlussendlich hätte man alle Kräne verkabelt, was mitunter auch kein leichtes Unterfangen gewesen sei.

In der Szene ist Kainbacher kein Unbekannter. Er ist der Gründer der beiden Kollektive Beauty Parlour und Neon Golden, die sich einerseits auf Kommunikationsdesign, andererseits auf Eventdesign und jede Art von Visuals spezialisiert haben.

Kainbacher selbst hat zuerst Kommunikationsdesign in Dornbirn und später Kunst in Linz studiert. Seine Begeisterung für Visuals lebte er anfangs als Hobby aus. Gemeinsam mit Freunden konnte er auch in der Clubszene viel ausprobieren.

Visuals für Bühne und Tour

Zu seinen bekanntesten Aufträgen gehörten abseits der erwähnten Großevents auch das Stage Design 2010, 2011 das Urban Art Forms Festival und Installationen auf dem Sound:Frame-Festival in Wien sowie beim Ars Electronica Festival in Linz. „Kranensee“ empfindet er als besondere Herausforderung. Wohl auch, weil die Vorbereitungen nur einen Monat dauerten. Und die einzige Probe, wegen der laufenden Baustelle, erst am Tag der Aufführung angesetzt war. (win)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.02.2014)

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