Eine Salzburger Bühne für jedermann

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Die Jedermann-Bühne auf dem Residenzplatz in Salzburg ist eröffnet. Bis Ende August darf dort jeder, der Talent hat oder es zumindest glaubt, auftreten.

Salzburg. Heinz Schaden, Bürgermeister von Salzburg, war zumindest ehrlich. „Ich glaube, mein Talent liegt woanders“, erklärte er am Freitag, weshalb er trotz Blockflötenausbildung und des Besuchs des Faches Gesang einen öffentlichen musikalischen Auftritt ablehnte. Und lieber den Startknopf für die Eröffnung der Jedermann-Bühne drückte. Dort kann nun jeder, der sich zum Musiker, Literaten oder Tänzer berufen fühlt, vor Publikum öffentlich auftreten. Weshalb die Bühne, nicht nur in Anspielung an die Salzburger Festspiele, auch Jedermann-Bühne heißt. „Jeder kann auf die Bühne kommen, egal, ob es Musik, Theater, Pantomime, Akrobatik oder etwas anderes ist, was er dem Publikum bieten will“, erklärte Moderatorin Kathi Wörndl.

Entsprechend bunt gestaltete sich das Programm zu Beginn. Gestartet ist die Jedermann-Bühne mit der fünfköpfigen steirisch-burgenländischen Newcomer-Band Tagträumer. Danach kamen die Freunde der rustikalen Musik auf ihre Rechnung – mit der Eschenauer Tanzlmusi. Doch auch das Nachspielen berühmter Szenen aus Opern und Theaterstücken, das Rezitieren von klassischen und modernen Gedichten sowie Akrobatikauftritte gehören zu dem Programm der Jedermann-Bühne.

Speakers' Corner als Vorbild

Das Konzept basiert auf der Idee der Speakers' Corner im Londoner Hyde Park. Jeder Bürger, der etwas sagen oder zeigen will, soll Gelegenheit haben, es auch in der Öffentlichkeit zu tun. Wochentags ist die Jedermann-Bühne von 13 bis 22 Uhr geöffnet, an Sonntagen von 12 bis 22 Uhr. Die besten Auftritte werden in einem eigenen TV-Magazin wöchentlich bei Servus-TV ausgestrahlt. Im Vorjahr waren es hunderte Künstler aus vier Kontinenten, die Darstellungen aus den Bereichen Musik, Tanz, Gesang, Schauspiel und Dichtung gezeigt hatten. (red.)

Eine Kritik der echten „Jedermann“-Aufführung bei den Salzburger Festspielen lesen Sie auf Seite 19.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.07.2014)

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