Forbes-Liste: Schön und Reich

(c) AP (Matt Sayles)
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Mit 50 Millionen Dollar ist Cameron Diaz Hollywoods reichste Schauspielerin. Und doch arm. Im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen.

Listen mag man. Forbes, das amerikanische Wirtschaftsmagazin, ganz besonders. Mehrmals pro Jahr (eigentlich ständig), versucht das Magazin, die Wirtschafts- und Gesellschaftswelt anhand von Listen zu erklären. Und verkündet etwa die 13 reichsten Toten (Platz eins: Elvis). Oder die 10 teuersten Postleitzahlen der Welt (Platz eins: 07620, New Jersey).

Aktuell hat Forbes nun Hollywoods Top-Verdienerinnen gereiht. Anders als die Liste der einflussreichsten Berühmtheiten, auf deren Top-Platzierung US-Fernsehmoderatorin Oprah Winfrey seit Jahren ein Dauer-Abo hat, birgt die Reihung der Reichsten unter Hollywoods Schönen die eine oder andere Überraschung.

Dass Cameron Diaz von Juni 2007 bis Juni 2008 mehr als alle anderen Schauspielerinnen verdient hat, 50 Millionen Dollar nämlich (immerhin noch fast 32 Mio. Euro), mag ein wenig verwundern. Hierzulande. In den USA aber, das zeigt die Forbes-Liste, cashte Diaz dank der seichten, aber erfolgreichen Komödie „What happens in Vegas“ ab. Die lukrative „Shrek“-Reihe, in der sie Prinzessin Fiona ihre Stimme leiht – tat ihr übriges. Was die 35-Jährige auch zum reichsten spanisch-stämmigen Star – ihre Familie väterlicherseits kommt aus Kuba – in den USA macht.

In Europa präsenter war die Britin Keira Knightley, die mittlerweile 32 Mio. Dollar pro Jahr verdient, was sie auf Platz zwei im Forbes-Ranking hievt. Neben ihren Filmrollen („Fluch der Karibik“) verdankt die erst 23-Jährige eine nicht unbeträchtliche Summe davon (die genaue Höhe wird verschwiegen) einem lukrativen Deal als Werbegesicht für Chanels „Coco Mademoiselle“-Parfum.
Was am meisten überrascht: Jennifer Aniston, die in Europa seit dem Ende der „Friends“-Serie, vor allem aber nach dem Ende ihrer Ehe mit Brad Pitt, nicht gerade durch herausragende Filme aufgefallen ist, verdiente 27 Millionen Dollar, was für Platz drei im Forbes-Ranking reicht. Aniston hat sich in der Post-Pitt-Ära vor allem dank ihrer (kolportierten) Beziehungen – derzeit ist es der Musiker John Mayer – eine gewisse Bekanntheit erhalten: Für ein paar gut dotierte Werbeverträge (u.a. mit Heineken und L'Oréal) reicht das offenbar. Die „Friends“-Vermarktung wirft auch immer noch die eine oder andere Million ab, wie auch die Rollen der 39-Jährigen in durchwegs leicht-seichten Komödien. Mit 25 Mio. Dollar gleichauf auf Platz vier legen Reese Witherspoon und Gwyneth Paltrow.

Insgesamt kommen die Top 10-Schauspielerinnen auf 224,5 Mio. Dollar. Das klingt nach viel. Und ist doch relativ wenig, im Vergleich zu Hollywoods männlichen Stars. Will Smith, das hat eine weitere, kürzlich publizierte Forbes-Liste gezeigt, verdiente mit 80 Millionen am meisten, gefolgt von Johnny Depp (72 Mio.). Und das ganz ohne Werbeverträge mit Kosmetikkonzernen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.08.2008)

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