Kutoglu-Kleider und Cheerleader: Kurzsaison mit doppeltem Auftakt

 Alexandra Kaszay
Alexandra Kaszay(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Die Hofburg lädt neuerdings zum Silvesterball, mit Eröffnung in zwei Sälen. Atil Kutoglu designt für P&C, das Rote Kreuz feiert mit Cheerleadern.

Sie wird kurz, die kommende Ballsaison, nur bis 17. Februar wird getanzt. Wobei, jene von 2016 wird sogar noch um eine Woche kürzer, ist Alexandra Kaszay, der Chefin der Wiener Hofburg, schon jetzt bewusst. Für 2016 müssen die Termine erst vergeben werden, für heuer hat man jedoch alle Hofburgbälle innerhalb des Faschings untergebracht. Allenfalls die Atomenergiebehörde wird vielleicht erst danach zum Tanz bitten.

Den Auftakt für die Intensivsaison macht traditionell die Hofburg selbst, mit ihrer einzigen Eigenveranstaltung, dem Silvesterball. Der neuerdings auch so heißt. Kaszays Vorgängerin, Renate Danler, hatte den ehemaligen Kaiserball ja als Le Grand Bal neu erfunden; diesen Namen hat man nun nach nur zwei Auflagen wieder verabschiedet. „Die Gäste haben immer wieder gefragt, was und wann das ist“, erklärt Kaszay. „Jetzt ist das klar.“

Ansonsten bleibt man beim verjüngten, auch auf nationale Gäste abzielenden Konzept mit ballförmigen Designelementen, hat aber auch Neuerungen vor. Etwa eine Art doppelte Eröffnung: Damit die Gäste des vorangehenden Galadiners, die im Zeremoniensaal sitzen, nicht vorzeitig aufspringen müssen, um sich Plätze im großen Festsaal zu sichern, wird es, leicht zeitversetzt, zwei Eröffnungen geben. Den ganzen Abend über werden beide Säle mit ähnlichem Programm bis hin zur Mitternachtseinlage doppelt bespielt.

Und man zieht Lehren aus der Beobachtung der unzähligen Bälle, die im eigenen Haus stattfinden. „Man geht nicht mehr nur auf eine Veranstaltung und dann wieder heim“, sagt Kaszay, seit Februar Alleingeschäftsführerin der Hofburg, davor seit 2000 kaufmännische Leiterin. „Man will nachhaltige Eindrücke mitnehmen.“ Weshalb Gäste beim Silvesterball nun etwa Wünsche auf einen Wunschzettelbaum hängen oder Glücksklee pflücken können.

Quadrille zwischen Kleiderbügeln

Die beginnende Ballsaison merkt man rundum auch an den sich regenden Werbeaktivitäten. Um 11.11 Uhr baten die Wiener Tanzschulen zu Faschingsbeginn am Dienstag am Graben zur öffentlichen Quadrille. Abends lud Peek & Cloppenburg, als neuer Partner des Opernballs (am 12. Februar), zu einer Walzernacht ins „Weltstadthaus“ in der Kärntner Straße. Komplett mit Debütanten, Polonaise, Roulette, Damenspende und Quadrille durch die Gänge der Cocktailkleidabteilung. Mit dabei, neben Opernball-Organisatorin Desirée Treichl-Stürgkh, auch Sopranistin Daniella Fally, Solotänzerin Olga Esina und Dancing Stars wie Roxanne Rapp, aber auch Designer Atil Kutoglu, der für P&C eine limitierte kleine Kollektion entworfen hat (erhältlich sind die Debütantinnenkleider ab 13. Dezember). Inspirieren ließ sich Kutoglu von seinen „Lieblingsstädten“ Wien, Istanbul und New York.

Ganz auf New York als Motto setzt auch der Wiener Rotkreuzball, der nächste Woche, am 21. November, den Anfang macht (früher dran sind nur die Rauchfangkehrer diesen Freitag). Die Säle des Rathauses verwandeln sich in die einzelnen Stadtteile, wahlweise zu gepflegtem Jazz (Manhattan) oder Rockabilly-Sound (Staten Island), um Mitternacht gibt es ein „Best of Broadway“. Es engagieren sich „Mary Poppins“ Annemieke van Dam, Burgschauspielerin Maria Happel oder Kammerschauspielerin Sona MacDonald, die als Tochter eines Amerikaners den Ball moderiert – und die Cheerleader des American Football-Vereins Danube Dragons.

Hauptpreis in der Tombola ist hier sinnigerweise eine Reise nach New York, mit Übernachtung im Park Hyatt – ermöglicht vom Wiener Pendant, das sich als Partnerhotel des Roten Kreuzes auf die Geschichte seines Standortes besinnt: Dort, Am Hof, wurde im Kriegsministerium der Monarchie der Einsatzplan für die Schlacht von Solferino unterzeichnet, aus der die Gründung des Roten Kreuzes resultiert.

Auf eher bemühten Witz setzten die Steirerballveranstalter. Sie erklärten am Dienstag, der steirische Panther sei entkommen, und begaben sich auf Raubtierjagd in die Wiener Innenstadt. Man fand das Tier schließlich in der Hofburg – auf dem eigenen Wappen.

BALLKALENDER

21. November: Wiener Rotkreuzball

31. Dezember: Silvesterball der Hofburg

9. Jänner: Steirerball

10. Jänner: WU-Ball

15. Jänner: Zuckerbäckerball

22. Jänner: Philharmonikerball

26. Jänner: Jägerball

31. Jänner: Grazer Opernredoute

6. Februar: Kaffeesiederball

12. Februar: Opernball

13. Februar: Bonbonball

14. Februar: Juristenball

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.11.2014)

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