"1989", das erfolgreichste US-Album des Vorjahres, erschien nicht rechtzeitig für eine Nominierung zur Grammy-Gala.
Es ist eine etwas kuriose Situation. Taylor Swift hat mit „1989“ das verkaufstechnisch erfolgreichste Album des Jahres 2014 abgeliefert, doch einen Grammy wird sie dafür mit Sicherheit nicht gewinnen. Denn das inzwischen weltweit bereits mehr als sechs Millionen Mal verkaufte Album erschien schlicht zu spät, um sich noch für eine Nominierung zu qualifizieren. Die US-Sängerin wird sich aber vermutlich damit trösten, dass sie dreimal für ihre Single „Shake It off“ (Platte des Jahres, Lied des Jahres und beste Solo-Performance) nominiert ist.
Beyoncé, Pharrell Williams und der britische Singer-Songwriter Sam Smith haben dagegen alle gleich sechs Chancen auf eines der goldenen Grammofone bei der Grammy-Gala am Sonntagabend (Nacht zum Montag, 9. Februar, MEZ) in Los Angeles. „Ich freue mich sehr über meine drei Nominierungen und noch mehr darüber, dass ich im Publikum eine Party feiern werde“, schrieb Swift auf ihrem Blog. Einen Auftritt bei den Grammys, über den zuvor viel spekuliert worden war, sagte sie jedoch ab. Sie müsse sich um die Vorbereitung ihrer Welttournee kümmern, hieß es zur Begründung.
Die Nacht des Sam Smith?
Die Gala könnte stattdessen der große Abend von Sam Smith werden. Der 22-jährige Brite ist sechsmal nominiert, und vor allem gleich in allen vier sogenannten Königskategorien: Album des Jahres, Lied des Jahres, Aufnahme des Jahres und bester Newcomer. Erst einmal in der Geschichte der Grammys war jemand noch jünger, als ihm dieser Erfolg gelang: Mariah Carey vor 24 Jahren, als sie erst 20 Jahre alt war.
Insgesamt werden die Grammys in mehr als 80 Kategorien verliehen, über die Gewinner entscheiden Musikexperten aus der Branche. Im vergangenen Jahr hatte das französische Duo Daft Punk die begehrtesten Preise für das Album des Jahres („Random Access Memories“) und die Single „Get Lucky“ abgesahnt.
Auch zahlreiche prominente Auftritte sind für die diesjährige Gala angekündigt: Lady Gaga wird mit Jazzaltmeister Tony Bennett auf der Bühne stehen, außerdem haben sich Maroon-5-Sänger Adam Levine und Sängerin Gwen Stefani sowie der irische Folkrocker Hozier, die Schottin Annie Lennox, Ariana Grande, Miranda Lambert, Madonna, Usher und Pharrell Williams angesagt. Auch Sängerin Katy Perry tritt auf – und hofft auf ihren ersten Preis. 13 Nominierungen hat sie in ihrer Karriere bisher einsammeln können, aber ein goldenes Grammofon hat die 30-Jährige noch nicht.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.02.2015)