KultUrSprung: Ein Fest von Kärntnern für Kärntner

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Am kommenden Freitag findet im Museumsquartier der erste Kärnten KultUrSprung statt. Ein Festival, das „die andere Seite des Landes“ zeigen will.

An Selbstvertrauen mangelt es den beiden Brüdern jedenfalls nicht. „Wir Kärntner werden den Wienern zeigen, wie man richtig feiert“, sagt Stefan Schrittesser schmunzelnd. „Aber nicht mit Brauchtum und Schunkelliedern, wie man das erwarten könnte, sondern mit einem Festival, bei dem das Land Kärnten zeigen kann, was es neben den verstaubten Klischees wirklich zu bieten hat“, ergänzt Andreas, der Jüngere des Gastronomenduos.

Sie sind die Organisatoren des ersten Kärnten-KultUrSprung-Festes, das am 13. März in der Halle E im Museumsquartier stattfindet und in Serie gehen soll. „Wer an Kärnten denkt, hat zumeist eine schöne Landschaft, politische Skandale und eine eher traditionell geprägte Gesellschaft vor Augen“, fährt Stefan fort. „Unser Event will den Fokus auf die andere Seite Kärntens legen – auf die dynamische, junge und weltoffene, die Heimat vieler kreativer und erfolgreicher Künstler ist.“

Einige dieser Künstler werden am kommenden Freitag auch auf der Bühne stehen. Wie etwa die Band Matakustix, die ihren Musikstil selbst als alternative Volksmusik bzw. Death-Schlager bezeichnet. Oder Die Unvollendeten – das Quartett fühlt sich in der Sparte Contemporary Folk zu Hause. Die Bandbreite reicht von Jazz über Volksmusik und Klassik bis hin zum Wienerlied und Rockmusik.

Zu später Stunde legen schließlich DJ Nina Love und DJ Barry Bahia auf. Durch das Programm, das auch eine Trachten-Modeschau beinhaltet, führen die beiden Kabarettistinnen Nicole und Birgit Radeschnig. Auch das kulinarische Angebot – egal, ob Bier, Nudeln, Fisch oder Käse – kommt ausschließlich aus Kärnten.

„Da es für Kärntner in Wien bisher kein großes Fest gegeben hat, haben wir nach Dutzenden Gesprächen mit anderen Exil-Kärntnern beschlossen, die Angelegenheit kurzerhand selbst in die Hand zu nehmen“, erklärt Stefan die Beweggründe, das Kärnten KultUrSprung ins Leben zu rufen. „Die anfängliche Idee, einen Ball zu organisieren, haben wir schnell wieder verworfen. Uns war bald klar, dass wir etwas aus dem Boden stampfen müssen, das cooler, jünger und eben einzigartig ist.“

Kult und Verbundenheit

Herausgekommen sei ein Fest von Kärntnern für Kärntner, aber auch für alle Kärnten-Liebhaber. „Zudem hoffen wir, auch Leute anzusprechen, die Kärnten gegenüber kritisch stehen“, betont Andreas, der mit seinem älteren Bruder das Lokal Schrittesser Speck & Bar direkt neben dem Rathaus betreibt. „Nicht um sie umzustimmen, sondern um ihnen vielleicht eine Facette des Landes zu zeigen, die sie bisher noch nicht kannten.“

Der ungewöhnliche Name des Festes sei im Übrigen auf den Kult rund um Kärnten sowie die Verbundenheit der Kärntner zu ihrer Heimat zurückzuführen. „Der Titel KultUrSprung lässt viel Raum für Kreativität. Hoffentlich kann er sich in Wien etablieren und das Fest von nun an jedes Jahr stattfinden“, meint Stefan. „Natürlich ist die Zukunft einer Veranstaltung dieser Dimension immer ungewiss, aber allein ihre Geburt mitzuerleben ist unglaublich spannend und bisher sämtliche Mühen wert.“

Auf einen Blick

Kärnten-Fest. Am 13. März findet das erste Kärnten-KultUrSprung-Fest in der Halle E im Museumsquartier statt. Ein Fest von Kärntnern für Kärntner sowie für alle Kärnten-Liebhaber, betonen die Organisatoren Stefan und Andreas Schrittesser. Auftreten werden unter anderem die Bands Matakustix und Die Unvollendeten. Durch den Abend führen die Kabarettistinnen Nicole und Birgit Radeschnig. Karten gibt es bis Donnerstag auf der Website www.kult-ur-sprung.at und am Freitag an der Abendkassa.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.03.2015)

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