Emilia Clarke: "Die Perücke ist mein Vorteil"

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Emilia Clarke TERMINATOR GENESIS FILM PREMIERE Hollywood PUBLICATIONxNOTxINxUSAxUK Patrick Rideaux Pimago/PicturePerfect
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Als Daenerys Targaryenin der Serie "Game of Thrones" hat Emilia Clarke selbst schon so etwas wie Kultstatus. Jetzt spielt sie in "Terminator" Sarah Connor. Und erzählt vom Dreh und dem Reiten auf grünen Socken.

Serienjunkies sind ihr schon lang verfallen. Denn als Daenerys Targaryen spielt sie seit 2011 eine der prominentesten Figuren in der TV-Kultserie „Game of Thrones“. Nun nimmt es die 28-jährige Britin mit Arnold Schwarzenegger auf. In „Terminator – Genisys“ spielt sie Sarah Connor, eine Art Urmutter der Cyberworld.

Warum müssen Sie auf Krücken gehen?

Arnold hat versucht, mir den Robotertanz beizubringen, dabei hab ich mir die Hüfte verletzt. – Nein, die Geschichte war recht unspektakulär, deshalb werde ich einfach viele verschiedene interessante Versionen verbreiten, wie es dazu gekommen ist (lacht).

Als der erste „Terminator“ herauskam, 1984, waren Sie noch nicht einmal auf der Welt...

Stimmt. Aber nur weil ich damals noch nicht geboren war, heißt das nicht, dass ich sie mir nicht angeschaut habe. Es sind Kultklassiker. Mein Bruder hat mich mit ihnen sogar sehr früh bekannt gemacht. Danach habe ich sie noch zweimal gesehen, als launisch Pubertierende und als junge Schauspielerin. Ich war begeistert, dass Linda Hamilton und James Cameron so eine starke Frauenfigur ins Kino gebracht haben.

Wie war es, nun mit Arnold Schwarzenegger zu arbeiten?

Mit der Legende, der Ikone? Großartig. Er ist so, wie man ihn auf der Leinwand sieht: Er spielt ganz natürlich und ist hochprofessionell. Natürlich hat er auch die Stunts grandios gemeistert. Am Set war er auch völlig umgänglich, er war Teil des Ensembles wie jeder andere, obwohl er schon so viel in seinem Leben erreicht hat. Ich hatte als Neuling das Gefühl, in sicheren Händen zu sein.

Vertrauen Sie den Maschinen von heute?

Unsere Technologie entwickelt sich extrem schnell. Sie rettet Leben, kann aber auch als Werkzeug eingesetzt werden, um Leben zu zerstören. Ich glaube eher, dass wir uns vor den Menschen, die hinter dieser Technologie stehen, fürchten müssen. Das iPhone wird mich nicht von allein töten wollen.

Googeln Sie sich manchmal?

Nicht mehr. Als die erste Staffel von „Game of Thrones“ herausgekommen ist, habe ich es eine Weile gemacht. Aber dann hab ich's gelassen. Bei tausend netten Kommentaren bleibt dir genau der im Gedächtnis hängen, der negativ ist.

Waren Sie auf die Popularität gefasst, die Ihnen „Game of Thrones“ beschert hat?

Nein, gar nicht. Ein Vorteil ist, dass ich dort eine Perücke trage und ganz anders aussehe. Dadurch konnte ich ein normales Leben weiterführen, ohne dass ich auf der Straße erkannt wurde. Auf diese Weise hatte ich sechs Jahre Zeit, um zu realisieren, was mit mir passiert.

Wann ist es Ihnen klar geworden?

Erst vor Kurzem, um ehrlich zu sein. Ich habe lange Zeit durchgearbeitet und daher nie innegehalten und einmal den Erfolg der Serie auf mich wirken lassen. Aber langsam dämmert's mir. Eigentlich ist es ein großes Glück, denn auf diese Weise bin ich mit beiden Beinen auf der Erde geblieben, anstatt in die typischen Fallen zu tappen, in die junge Schauspielerinnen bei plötzlichem Ruhm leicht stolpern.

Die große Frage, die man sich weltweit stellt, ist, ob Ihre Figur die nächste Staffel überleben wird.

Die Drehbücher, die für die Zukunft meiner Rolle entscheidend sind, habe ich noch nicht in Händen gehabt. Ich habe die Autoren David Benioff und Dan Weiss beim Dreh der fünften Staffel mehrfach ausgefragt. Keiner hat mir gesagt, was auf mich zukommt.

Haben Sie schon einmal den ganzen Tag Valyrisch gesprochen, die Sprache Ihrer Figur Daenerys Targaryen?

Das Wörterbuch dafür hat man mir bislang vorenthalten. Schade, denn man hat wirklich eine vollständige Sprache erfunden. Nur kann ich sie nicht lernen, ich bekomme immer die Übersetzung ins Englische. Ich lerne also immer nur einzelne Sätze auswendig.

Wie laufen die Spezialeffekte mit den Drachen?

Ich konnte mich über die Jahre schrittweise daran gewöhnen. Am Anfang war es nur eine grüne Socke, die wurde immer größer. Jetzt reite ich darauf – und der ganze Raum besteht aus einem Green Screen.

Steckbrief

1987 wurde Emilia Clarke als Tochter eines Toningenieurs in London geboren. Aufgewachsen ist sie in der Gegend von Berkshire. Schon mit drei begann sie sich für Schauspielerei zu interessieren.

2011 wurde sie mit der HBO-Fantasyserie „Game of Thrones“, die auf der Buchreihe „Das Lied von Eis und Feuer“ von GeorgeR.R. Martin basiert, schlagartig bekannt. Im gleichen Jahr gewann sie dafür einen Emmy. Ab 9.Juli ist sie in „Terminator 5“ zu sehen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.07.2015)

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