Landpartie für Flüchtlingsfamilien

(c) REUTERS (YARA NARDI)
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Die Stadtflucht Bergmühle heißt erschöpfte Familien willkommen.

Kronberg. Ein bisschen nervös ist man schon in der Stadtflucht Bergmühle, dem „Verein für Kochen und Muße im Grünen“ von Biobauer und Unternehmer Martin Rohla: Wird die Kommunikation halbwegs klappen? Heute wird zum ersten Mal (und künftig jeden zweiten Donnerstag) eine Gruppe Flüchtlingsfamilien in der Stadtflucht einkehren – und das gleiche Programm genießen wie an Wochenenden die Städter: Vintage-Möbel auf der Wiese, entspannte Musik, Barbecue mit Produkten von Gut Bergmühle, Nachbarn, Spiele für die Kinder.

„Hosten statt posten“ ist das Motto, unter dem Rohla seine Vereinsmitglieder zur Betreuung der neuen Gäste eingeladen hat. PR-Frau Katha Schinkinger, Nina Mohimi von der Coolinary Society, Kabarettistin Susanne Pöchacker und andere Mitglieder hätten genug davon gehabt, „nur zu lamentieren und aufgebracht herumzuposten“.

„Wir wissen, dass das, was wir hier tun, ein Luxusprogramm ist“, sagt Rohla. In Österreich in liebendem Umfeld als Akademikerkind geboren worden zu sein sei „ein Lottosechser“. Er sehe die Sache durchaus auch katholisch: „Gott möchte nicht, dass du auf den Knien liegst, sondern, dass du für dein Schicksal Dankbarkeit zeigst und jenen etwas Gutes tust, denen es nicht so gut geht.“ Weshalb er privat eine Familie ganz aufnehmen will.

Auch die Full Moon White Party am Samstag unter der Regie von Mario Soldo (mit kochenden Gästen wie Swing Kitchen, Motto am Fluss, Aux Gazelles) will helfen: Der Reingewinn geht an das privat finanzierte Mittelmeer-Rettungsboot Sea Watch; Initiator Harald Höppner ist mit dabei. Tickets à 180 Euro unter stadtflucht@bergmuehle.at. (tes)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.07.2015)

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