"Rennenfahren ist Geisteshaltung": Mode für rebellische Grenzgänger

(c) GEPA pictures / Andreas Pranter
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Als Sohn des legendären Formel-1-Fahrers Alain Prost hat Sacha Prost das Rennenfahren im Blut. In seinen Kollektionen will er diesen Lebensstil einfangen.

An Selbstironie mangelt es ihm nicht. „Ist euch das aufgefallen? Ich habe fast dasselbe an wie auf diesem Foto“, sagt Sacha Prost. Gemeint ist das Plakat, das im Eingangsbereich des Steffl Department Store in der Wiener Kärntner Straße hängt und auf seine neue Kollektion hinweist, die hier künftig exklusiv angeboten wird. „Man könnte meinen, ich hätte nur dieses eine Lieblingsoutfit. Wie unangenehm.“

Natürlich ist es ihm nicht wirklich unangenehm, zeigt dieser „Fauxpas“ doch nur, dass er seinen eigenen Stil hat und genau weiß, was ihn und seine Mode ausmacht – nämlich ein leicht verspielter, sportlich-eleganter Look mit originellen, eher dunklen Farbprints. Merkmale, die er als „Essenz des Rennenfahrens“ bezeichnet. „Denn Rennen zu fahren bedeutet mehr als nur Technik und Kraft, es ist eine Geisteshaltung. Es ist die Fähigkeit, ein Gleichgewicht zwischen Gefahr, Leidenschaft und Glamour herzustellen – auf und abseits der Rennstrecke“, betont der 25-Jährige. „Wenn man in einer Familie wie der meinen aufwächst, dreht sich fast alles im Leben um das Rennenfahren. Diesen Spirit wollen wir auch in unseren Kollektionen einfangen. Man könnte sagen: Wir machen Mode für Männer auf der Überholspur.“

Mit „wir“ meint Prost sich und seine Schwägerin Delphine Prost. Gemeinsam betreiben sie das Modelabel 8Js. Was es mit dem Namen auf sich hat? „In den Sechziger- und Siebzigerjahren brachte die Formel 1 eine Reihe von charismatischen Persönlichkeiten hervor“, erklärt Prost. „Sie alle hießen Jo, Jack, Jim, James etc.“ Die Zahl acht wiederum symbolisiere die Unendlichkeit dieser großartigen Jahre. „Ein Mann, der unsere Mode trägt, ist also cool, chic, aber auch irgendwie ungezähmt und rebellisch. Jemand, der Regeln bricht und keine Risken scheut.“ Und jemand, der nicht zwangsläufig reich ist. Denn obwohl 8Js eher im höheren Preissegment angesiedelt ist, sei es keine „typische Luxusmode“. Rund 80 Euro kosten die günstigsten T-Shirts, 1500 Euro die teuerste Lederjacke. „Wobei die Preise durch die Qualität gerechtfertigt sind“, meint Prost. „Unsere T-Shirts, Hosen, Schuhe und Jacken halten mehrere Jahre, wir verwenden nur das beste Material.“

Familie Prost als Wohlfühloase

Ob es Mode aus dem Haus Prost auch irgendwann für Frauen geben wird, sei noch unklar, aber durchaus möglich. Ziel sei es, „langsam und kontrolliert“ zu wachsen. „Was auch der Grund für die exklusive Kooperation mit dem Steffl Department Store sei. „Wir wollten einen Partner, der nichts überstürzen will, sondern bereit ist, unsere Entwicklung zu begleiten“, sagt Prost. Und verheimlicht nicht, was für einen Segen es bedeutet, der Sohn eines ehemaligen Formel-1-Weltmeisters zu sein. „Es hängt natürlich sehr von dem ab, was du machen willst, in der Modebranche profitiert man jedenfalls enorm von den Kontakten“, bekennt er. „Zudem kann sich in so einem Familienunternehmen jeder auf das konzentrieren, was er am besten kann. Günstigere Voraussetzungen kann ich mir eigentlich kaum vorstellen.“

ZUR PERSON

Mode. Sacha Prost, Sohn des legendären Formel-1-Fahrers Alain Prost, macht zusammen mit seiner Schwägerin Delphine Prost Männermode. Die neue Kollektion, die den „Spirit des Rennenfahrens“ einfangen soll, ist ab sofort exklusiv im Steffl Department Store in der Wiener Kärntner Straße zu kaufen. Nähere Informationen über die Modelinie gibt es auf den Seiten www.8-js.com und www.steffl-vienna.at.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.08.2015)

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