Verkehr: Experten legen Plan für Fußgänger vor

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Neue Richtlinien für bauliche Gestaltung sollen Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen.

Wien. Fußgänger sind im Straßenverkehr besonders gefährdet. Bei Unfällen müssen nicht unbedingt andere Verkehrsteilnehmer involviert sein, oft sind die Rahmenbedingungen mitverantwortlich. Eine neue Sicherheitsrichtlinie, die am Mittwoch vorgestellt wurde, gibt konkrete Empfehlungen an Gemeinden und Planer.

Die schwächsten Verkehrsteilnehmer sind trotz rückläufiger Unfalltendenz immer noch sehr gefährdet: 4129 Fußgänger wurden im Vorjahr in Österreich verletzt, 71 getötet. 27 Experten der Forschungsgesellschaft Straße – Schiene – Verkehr (FSV) waren an der Erstellung der Richtlinie beteiligt. Bindend sind die Vorschläge nicht, aber sie gelten vor Gericht als State of the Art.

Neben Gehsteigabsenkungen oder einer deutlichen Trennung von Radwegen raten die Spezialisten zu Maßnahmen zur Sichtverbesserung. Nicht selten hängen darüber hinaus Verkehrsschilder viel zu tief für Sehbehinderte. Stolperfallen, schlechte Sicht oder zu schmale Gehsteige sollen deutlich reduziert werden.

Trügerische Sicherheit

Einzelmaßnahmen sind oft kontraproduktiv. „Eltern glauben manchmal, vor der Schule einfach einen Zebrastreifen hinzupinseln genügt. So einfach ist das leider nicht“, so Othmar Thann, Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit. Sind etwa die Sichtverhältnisse für Autofahrer schlecht, könnten sich Kinder eher in trügerischer Sicherheit wiegen.

Stolpern bzw. Ausrutschen ist gerade für Senioren eine große Gefahr. Ältere Menschen mit Seh- oder Mobilitätseinschränkungen, aber auch Rollstuhl- oder Kinderwagenfahrer brauchen auf Gehsteigen gewisse Rahmenbedingungen, um sich sicher fortzubewegen. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.11.2015)

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