Jerry Hall und Rupert Murdoch heiraten am Samstag

Rupert Murdoch und Jerry Hall
Rupert Murdoch und Jerry HallREUTERS
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Mit knapp 85 denken viele Menschen schon an den großen Abschied. Nicht so Rupert Murdoch, der wagt die vierte Ehe. Sie soll in der Fleet Street beginnen.

Am Samstag will der Zeitungsmann und Mega-Verleger Rupert Murdoch das ehemalige Model Jerry Hall (59) in der St. Bride's Church in der Londoner Fleet Street ehelichen. Murdoch wird am 11. März 85 Jahre alt. Die genauen Umstände der Eheschließung bleiben bis zuletzt ein Geheimnis. "Es handelt sich nicht um eine kirchliche Trauung", sagte eine Sprecherin der Kirche. "Es ist eine Segnung der Brautleute. Wenn sie hier ankommen, sind sie längst verheiratet."

Die Brautleute sollen einander erst vor sechs Monaten kennengelernt haben. Förmlich wurde es dann im Jänner: Die ehrwürdige Londoner "Times", das seriöse Aushängeschild Murdochs, durfte die Verlobungsanzeige veröffentlichen. Das sei in der englischen Gesellschaft so üblich, heißt es. "Mr Rupert Murdoch, Vater von Prudence, Elizabeth, Lachlan, James, Grace und Chloe Murdoch, und Miss Jerry Hall, Mutter von Elizabeth, James, Georgia und Gabriel Jagger, sind hocherfreut, ihre Verlobung bekannt zu geben", war da zu lesen.

Unklar blieb vorerst, ob Partner und Partnerinnen aus der Vergangenheit beim Fest auftauchen werden. Mick Jagger etwa, mit dem die Texanerin Hall ihre vier Kinder hat. Jahrzehnte lang waren die beiden zusammen, doch der Rolling-Stones-Frontmann bestand nach der Trennung Ende der 90er-Jahre darauf, dass die Zeremonie auf Bali seinerzeit ungültig gewesen sei. Ein Gericht gab ihm schließlich recht. Für Murdoch ist es die vierte Hochzeit, zuvor schloss er Ehen mit einer Stewardess, einer Journalistin und zuletzt der Unternehmerin Wendi Deng. Alle drei Ehen wurden geschieden.

Das Gotteshaus in der Fleet Street

Dass der Medienmann Murdoch die St. Bride's Church gewählt hat, in der 150 bis 200 Leute Platz finden, dürfte kein Zufall sein - ist aber pikant. Man sei weltweit als "Journalisten-Kirche" bekannt, die "allen, die in den Medien arbeiten, spirituelle Heimat bietet", heißt es auf der Website des Gotteshauses in der Fleet Street, die seit dem 18. Jahrhundert traditionell die Heimat der britischen Presse war.

"Es ist unklar, was gepredigt wird, aber die eigenen Geschichtsseiten dürften es nicht sein", spekuliert das seriöse Blatt "Guardian", das nicht zu Murdochs Imperium gehört, über die Annalen der Kirche. In Kapitel neun geht die kirchliche Historie nämlich kritisch mit dem Australier ins Gericht. Im Jahr 1986 herrschte geradezu Krieg zwischen Murdoch und den Zeitungsdruckern in der Fleet Street.

6000 Arbeiter waren im Jänner vor 30 Jahren im Streik, es ging um Geld und neue Technik, die für Drucker nur noch das Abstellgleis vorsah. Die Arbeiter seien ahnungslos gewesen, dass Murdoch klammheimlich ein neues Produktionszentrum im Osten Londons mit modernster Technik eingerichtet habe - und über Nacht seine Zelte in der Fleet Street abbrach. Murdoch wurde praktisch zum Totengräber des weltweit berühmten Zeitungsviertels. "Innerhalb von Monaten war der Druck-Dinosaurier Fleet Street tot", so die Kirche. Jetzt kehrt Murdoch als Bräutigam zurück.

(APA)

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