ÖFB-Team: Maßnahmen gegen den Lagerkoller

TRAINING OeFB-TEAM: HARNIK
TRAINING OeFB-TEAM: HARNIKAPA/ROBERT JAEGER
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Beim Lehrgang in der Schweiz regiert die Abwechslung, es wird längst nicht nur Fußball gespielt. Um die Fitness von Marc Janko macht sich Teamchef Koller keine Sorgen.

Flims/Wien. Das ÖFB-Team hat am Montag bei starkem Regen und fünf Grad Celsius das erste Training der EM-Vorbereitung in der Schweiz hinter sich gebracht. Basel-Stürmer Marc Janko absolvierte wie sechs seiner Kollegen vorerst nur eine regenerative Einheit auf dem Ergometer. Um die EM-Fitness seines Torgaranten macht sich Teamchef Marcel Koller aber keine Sorgen. Janko ist nach seinem Muskelfaserriss im Oberschenkel trotz noch laufender Meisterschaft in der Schweiz bereits beim Team eingerückt. Der 32-Jährige hat seit 10. April kein Pflichtspiel bestritten. „Ich habe mit der Physioabteilung gesprochen. Da müssen wir uns keine Sorgen machen“, erklärte Koller.

Im Camp in der Skiregion Flims Laax Falera wird ohnehin mit dem Großteil des Teams individuell gearbeitet. „Nächste Woche sollte dann alles geregelt sein“, sagte Koller. Das gelte auch für Janko. „Wir werden den Aufbau, den er bei Basel gemacht hat, fortführen, dass er auch bald einsteigen kann.“

Das für Donnerstagabend (17.45 Uhr/live ORF 1) angesetzte Testspiel gegen den Schweizer Sechstligisten US Schluein Ilanz dürfte für den Angreifer zu früh kommen. Koller: „Das ist noch nicht nötig. Das kann dann eher auf Malta ausgerichtet sein.“ Gegen die Inselkicker bestreiten die Österreicher am 31. Mai in Klagenfurt ihr erstes von zwei Länderspielen vor der EM.

Beim ersten Training in Schluein standen vorerst nur elf Feldspieler auf dem Platz. Wie Janko saßen auch Baumgartlinger, Junuzović, Dragović, Arnautović, Prödl und Sabitzer auf dem Ergometer. „Morgen wird es schon besser“, beruhigte Koller bezüglich der Witterung. „Wir sind ja nicht nur Schönwetterfußballer.“

Fuchs ist heute im Anflug

Am Dienstag stößt auch Kapitän Christian Fuchs von Englands Meister Leicester City zum Team. Am Donnerstag, Freitag und Samstag folgen jeweils nach kurzen Urlauben nach ihrem späten Saisonende Ersatztorhüter Heinz Lindner (Eintracht Frankfurt), David Alaba (Bayern München) und Jakob Jantscher, der beim FC Luzern zuletzt immer besser in Schuss gekommen ist. Seinen gesamten 24-Mann-Kader hat Koller erst zwei Tage vor der Abreise aus der Schweiz zur Verfügung. Einen Spieler muss er vor der EM bis 31. Mai noch eliminieren. Es könnte sich um Salzburgs Valentino Lazaro handeln. „Es ist noch zu früh. Es sind noch nicht einmal alle da. Wir müssen schauen, wie alle hierherkommen“, meinte Koller. „Nach dem Malta-Spiel ist dann die Deadline für den Kader.“

Im vorläufigen Aufgebot stehen fünf nationale Meister und mit den Leipzig-Legionären Sabitzer und Stefan Ilsanker zwei Aufsteiger in die deutsche Bundesliga. Mittelfeldspieler Julian Baumgartlinger stieß mit dem Hoch seines Transfers zu Leverkusen zur Nationalmannschaft. „Das gibt Selbstvertrauen“, sagte Koller. In einer schwierigen, völlig konträren Situation befinden sich etwa Martin Harnik und Florian Klein nach dem Abstieg mit Stuttgart. Kollers Vorgabe lautet: „Die, die gut drauf sind, müssen die anderen mitnehmen, sie in den Arm nehmen und positiv unterstützen.“

Fußball, Golf, Wandern

Lagerkoller soll in der Schweiz keiner aufkommen. Für Abwechslung ist gesorgt, am Dienstag wird nicht auf dem Platz trainiert. Stattdessen steht eine Zugfahrt durch die Rheinschlucht mit einer anschließenden kurzen Wanderung auf dem Programm. Am Nachmittag dürfen sich die Spieler auf der Driving Range des lokalen Golfklubs messen.

Von einem Konditionsblock sieht Koller in der EM-Vorbereitung ab. „Ich glaube, dass die Jungs genug Power haben, um auch über diese Spiele drüberzukommen“, meinte der Schweizer, der selbst an einer leichten Verkühlung laboriert. Nach einer langen Saison würden die meisten Spieler ein bis zwei Trainingstage brauchen, um wieder in den Rhythmus zu kommen. „Wir wollen Fußball spielen, nicht Kondition bolzen.“(ww/ag.)

AUF EINEN BLICK

Österreichs Teamchef Marcel Koller hat seine Mannschaft zum Trainingslager in Laax versammelt. Mit dabei auch Marc Janko, der noch geschont wird. Der 32-Jährige hat seit 10. April kein Pflichtspiel bestritten. „Wir müssen uns keine Sorgen machen“, erklärte Koller. Das für Donnerstag (17.45 Uhr/live ORF eins) angesetzte Testspiel gegen den Schweizer Sechstligisten US Schluein Ilanz kommt für Janko zu früh.

(Print-Ausgabe, 24.05.2016)

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